Die Energiewende gehört zu den zentralen politischen Vorhaben der Hessischen Landesregierung. Im interkommunalen Windpark Leun-Löhnberg entstehen gerade zwei Windenergieanlagen auf der Grenze zwischen dem Lahn-Dill-Kreis und dem Landkreis Limburg-Weilburg. Die Gesamtleistung des geplanten Windparks wird 8,4 Megawatt betragen, so dass nach Fertigstellung eine Energiemenge erzeugt wird, die rein rechnerisch nahezu alle Haushalte der Gemeinde Löhnberg sowie der Stadt Leun mit erneuerbarem Strom versorgen kann. Geplant, gebaut und betrieben wird der Windpark von Alterric.
Der Windpark ist ein gutes Beispiel, dass Energiewende und der Ausbau der Erneuerbaren viel mehr sind als Klimaschutz: Neben der dezentralen Energiegewinnung mit mehr Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern eröffnen sich finanzielle Vorteile für die Gemeinden und damit neue Gestaltungsspielräume.
„Wind, Sonne und andere erneuerbare Energiequellen tragen mittlerweile mehr als die Hälfte zur hessischen Stromerzeugung bei. Wir haben ungeachtet vieler Hemmnisse in den vergangenen Jahren beachtliche Fortschritte bei der Energiewende gemacht und wir erzeugen Strom immer nachhaltiger, umwelt- und klimafreundlicher“, sagte Wirtschafts- und Energieminister Tarek Al-Wazir bei dem Besuch der Baustelle des Windparks. Viel verspricht sich der Minister von der jetzt von Bundestag und Bundesrat verabschiedeten Umsetzung der EU-Notfallverordnung: „Darin steckt eine riesige Chance für den Windenergieausbau in Hessen. Durch unsere bereits ausgewiesenen Windvorrangflächen ist eine Vereinfachung der Genehmigung möglich, so dass wir endlich den Knoten beim Windkraftausbau aufgelöst bekommen können.“
Betrachtet man die Genehmigungsverfahren für Hessen im Jahr 2022, betrug die durchschnittliche Genehmigungsdauer ab Antragstellung 28 Monate, ab Vollständigkeit der Antragsunterlagen knapp 15 Monate. „Das ist immer noch zu lang. Die durch die EU-Notfallverordnung ermöglichten verkürzten Genehmigungszeiträume sowie zusätzliches Personal in den genehmigenden Regierungspräsidien und für den Verwaltungsgerichtshof in Kassel sollen den Zeitraum bis zum Baubeginn deutlich verkürzen und sind Rückenwind für die hessische Energiewende“, so der Minister.
Interkommunaler Windpark Leun-Löhnberg
Für den Windpark Leun-Löhnberg ist die Errichtung von zwei Windenergieanlagen mit einem Rotordurchmesser von 138 Metern, einer Gesamthöhe von 229 Metern und einer Leistung von je 4,2 Megawatt geplant. Die Inbetriebnahme soll noch in 2023 erfolgen.
„Mit 1,9 Prozent als Windvorranggebiet ausgewiesener Landesfläche ist Hessen ohne Zweifel ein Vorreiter in Sachen Windenergie in Deutschland. Jedoch sind zwei Drittel dieser Flächen noch nicht mit Windenergieanlagen belegt. Daher freuen wir uns als Alterric besonders, nun ein Windparkprojekt mit Unterstützung der Stadt Leun und der Gemeinde Löhnberg auf den Weg bringen zu können. Dieser Windpark wird jährlich eine Energiemenge erzeugen, die rechnerisch nahezu alle Haushalte der vier Ortsteile der Gemeinde Löhnberg sowie der Stadt Leun mit erneuerbarem Strom versorgen könnte. Zudem begrüßen wir die ersten von der hessischen Landesregierung getroffenen Maßnahmen zur Beschleunigung der Genehmigungsprozesse im Bundesland“, sagte Dr. Frank May, Geschäftsführer von Alterric.