Binnenschiff auf dem Rhein bei Wiesbaden

Binnenschifffahrt

Die Binnenschifffahrt kann in Hessen eine Vielzahl von Wasserstraßen nutzen. Zu den wichtigsten Wasserstraßen die durch Hessen fließen gehören der Rhein, der Neckar, der Main und die Weser.

Die Lahn wird vor allem im wassertouristischem Bereich stark genutzt. Diese Wasserstraßen sind Bundeswasserstraßen und unterstehen der Aufsicht der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrtsverwaltung des Bundes; das Land Hessen wird auf den Bundeswasserstraßen nur über die Wasserschutzpolizei im Auftrag des Bundes als Behörde zur Durchführung schifffahrtspolizeilicher Vollzugsaufgaben tätig.

Hessens Wasserstraßen führen so zu den wichtigsten europäischen Seehäfen. Von dort gehen die meisten Güter für den weltweiten Transport auf Reise. So finden Hessens Umschlagsstellen und Häfen Anlauf von internationalem Schiffsverkehr.

Neben Straße und Schiene ist die Binnenschifffahrt der drittwichtigste Verkehrsträger in Deutschland. Das Binnenschiff ist gerade durch seine Beständigkeit, Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit ein sehr sicheres und zuverlässiges Transportmittel, zu dem ist es leise und sparsam. Ein Lkw verbraucht - zum Vergleich - fünf Mal so viel Primärenergie, so dass ein modernes Binnenschiff ca. 100 bis 200 Lkw ersetzen kann. Binnenschiffe erlauben auch im kombinierten Verkehr kostengünstige und wirtschaftliche Transporte und sind eine leistungsfähige Alternative zum landseitigen Transport.

Auf den Wasserstraßen verkehren wir im Gegensatz zu den Autobahnen und Schienentrassen noch nicht an der Kapazitätsgrenze. In den Seehäfen kann der Umschlag über das Binnenschiff noch optimiert werden, dennoch ist eine deutliche Steigerung des Transportverkehrs auf Binnengewässern möglich. Dabei liegen die Potenziale in klassischen Segmenten (Schüttgüter, Mineralöle, chemische Produkte etc.) und in modernen (Stückgüter in vielseitigen Containern). Besondere Bedeutung haben bei den Schüttgütern derzeit Sand und Kies als Baustoffe, während die Bedeutung von Brennstoffen (Erdölprodukte, Kohle) im Zuge der Energiewende rückläufig ist.

Hessische Häfen wie Frankfurt/Main oder Gernsheim nehmen als regionale Logistikzentren im kombinierten Verkehr eine wichtige Rolle ein. 2019 wurden auf hessischen Wasserstraßen Güter von insgesamt 12,1 Millionen Tonnen umgeschlagen. 114.000 TEU wurden dabei u.a. in den hessischen Häfen abgefertigt – etwa doppelt so viele wie 2009.

Das Land Hessen möchte gemeinsam mit staatlichen Institutionen, Verbänden, Forschungseinrichtungen und Unternehmen in der Verkehrspolitik und Logistik darauf hinwirken, dass

  • die Hafenstandorte als zukunftsfähige Güterverkehrsdrehscheiben gesichert,
  • mit leistungsfähigen Verladestellen die Verkehrsträger Schiff/Eisenbahn/LKW entsprechend ihrer spezifischen Vorteile besser genutzt und vernetzt sowie
  • die Wasserstraßen standardgerecht ausgebaut sowie die bekannten Engpässe zügig beseitigt werden.

Schließlich sollen die Hafenbetreiber oder Unternehmen mit einer guten Perspektive den Auf- und Ausbau von multimodalen Logistikketten voranbringen können. Die Aufsicht über die hessischen Häfen hat das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen als Oberste Hafenbehörde (Sportboot- und Freizeithäfen unterliegen nicht der Aufsicht durch die Hafenbehörden).

Weiterhin ist das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen ist dabei als Oberste Schifffahrtsbehörde für die Landeswasserstraßen (Ginsheimer Altrhein, Hafen Bad Karlshafen) zuständig. Die Überwachung der Landeswasserstraßen obliegt den zuständigen Behörden vor Ort bzw. der Wasserschutzpolizei.

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