Hessens Unternehmen sind auf dem Weg in die klimafreundliche Wirtschaft. „Der Übergang zu einer nachhaltigen, innovativen und krisenfesten Wirtschaft ist in vollem Gange“, sagte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir am Mittwoch bei seinem Besuch der MECO Elektronik GmbH in Aßlar-Berghausen. „Immer mehr hessische Betriebe unternehmen große Anstrengungen, um nachhaltiger und energieeffizienter zu produzieren. Die Landesregierung unterstützt diese Anstrengungen und wird dies auch zukünftig in verstärktem Maße tun.“
Prozesse nachhaltig umgestellt
Die MECO Elektronik GmbH produziert hochwertige und anspruchsvolle Leiterplatten, u.a. für Anwendungsbereiche wie den Überspannungs- und Blitzschutz, Gebäudetechnik, Medizintechnik oder Messsensoren. Das Unternehmen ist auf kleine und mittlere Serienproduktionen sowie Sonderlösungen spezialisiert.
Unterstützt vom Land mit rund 192.000 Euro stellte MECO die Direktmetallisierungsprozess innerhalb der Leiterplattenproduktion nachhaltig um und senkte damit den Wasserverbrauch um 50 Prozent sowie den Einsatz von Chemikalien um 60 Prozent.
Hessen nutzt im Rahmen des Förderprogramms PIUS-Invest (PIUS = produktionsintegrierter Umweltschutz) Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
Wichtige Wassereinsparung
„Die anhaltende Trockenheit zeigt deutlich, wie wichtig die Ressource Wasser für uns alle ist. Und dass wir alle unseren Wasserverbrauch deutlich reduzieren müssen“, sagte Al-Wazir. „Daher ist es besonders beeindruckend, dass es MECO Elektronik gelungen ist, durch ein neues, automatisiertes Anlagenkonzept 50 Prozent weniger Wasser zu verbrauchen. Und das in einer Branche, die für ihren hohen Energie-, Wasser- und Chemikalieneinsatz bekannt ist.“
„Ohne die finanziellen Mittel aus einem Förderprogramm wären die neuen Anlagen sicherlich nicht so energieeffizient ausgelegt worden, da für unsere Betriebsgröße hierzu einfach das Geld fehlt“, sagte Thomas Schädler, Geschäftsleiter der MECO Elektronik. „Umso erfreulicher ist es, dass beide Ziele mit dieser Hilfe gemeinsam erreicht werden konnten.“
„In vielen hessischen Betrieben werden Prozesse neu gedacht“, erklärte der Minister. „Mit Investitionen in CO2-reduzierende Maßnahmen werden Ressourcen und damit die Umwelt geschont, und gleichzeitig verschafft sich das Unternehmen durch neue Technologien einen deutlichen Wettbewerbsvorteil. Bei Lieferengpässen denken mittlerweile Kunden wieder um und bestellen Leiterplatten aus Hessen.“
Maßnahmenpaket WirtschaftsWandel Hessen
Al-Wazir verwies auf das Maßnahmenpaket WirtschaftsWandel Hessen - nachhaltig.innovativ.krisenfest., das bestehende Angebote ausweitet und ergänzt durch
- Einrichtung einer Servicestelle „WirtschaftsWandel Hessen“ als zentrale Ansprechpartnerin für Unternehmen
- Unterstützung für zusätzliche Innovationsvorhaben zu Ressourceneffizienz und Recycling
- Ausbau und Stärkung des Gründungs- und Transfernetzwerks zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Forschung und Wirtschaft
- Unterstützung von Start-ups
- Unterstützung für Unternehmen, die Produktionsabläufe energie- und ressourceneffizient gestalten
- Einberufung eines Wirtschaftsgipfels, um gemeinsam mit Verbänden, Gewerkschaften, Industrie und Politik den Weg der Transformation abzustecken
Für das neue Maßnahmenpaket ist pro Jahr ein zweistelliger Millionenbetrag vorgesehen. Aktuell investiert das Land rund 45 Mio. Euro, um hessische Unternehmen und Betriebe auf ihrem Weg in eine nachhaltige Wirtschaft zu unterstützen.