Als Weg in eine neue Dimension des Radverkehrs hat Hessens Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir die gerade entstehende Radschnellverbindung Frankfurt-Darmstadt bezeichnet: „Wir machen damit das Fahrrad zu einer attraktiven Alternative im überörtlichen Pendlerverkehr“, sagte der Minister am Dienstag bei einer Baustellenbesichtigung in Langen, wo gerade am dritten Abschnitt gearbeitet wird. „Immer mehr Menschen wollen das Fahrrad nicht nur in der Freizeit, sondern im Alltag nutzen. Sie haben Anspruch auf sichere und komfortable Wege. Deshalb wollen wir die Radwege in Hessen systematisch ausbauen und zu einem durchgängigen Hauptnetz vereinigen.“
Besondere Anforderungen an Radschnellverbindungen
Hessens erste Radschnellverbindung soll über 35 Kilometer von Darmstadt über Erzhausen, Egelsbach, Langen, Dreieich und Neu-Isenburg nach Frankfurt führen. Ein 4,3 Kilometer langes Stück zwischen dem Bahnhof Darmstadt-Wixhausen und Egelsbach ist bereits in Betrieb, im Herbst soll der Abschnitt zwischen Egelsbach und Langen fertig werden. Das interkommunale Projekt wird von der Regionalparkgesellschaft Südwest umgesetzt.
Für Radschnellverbindungen gelten besondere Anforderungen hinsichtlich Breite und Belag. Sie dürfen keine zu starke Steigung haben und müssen so geführt werden, dass Radlerinnen und Radler durchschnittlich mit 20 Stundenkilometern unterwegs sein können, ohne allzu oft anhalten zu müssen. Sie sollen dort geschaffen werden, wo ein besonders hohes Potenzial für die Nutzung des Rads im Alltagsverkehr besteht. Hessenweit wurden gut 40 Korridore für solche Verbindungen identifiziert, inzwischen sind mehrere Vorhaben in Planung.
Die Landesregierung unterstützt diese Vorhaben mit bis zu 80 Prozent der Kosten für Bau und Planung. Allein den Abschnitt Egelsbach-Langen fördert Hessen mit 1,3 Mio. Euro. Für das gesamte Projekt sind seit vergangenem Jahr rund 7,4 Mio. Euro auch aus Bundesmitteln bewilligt worden.
Beitrag zum Schutz des Klimas
„Das ist gut angelegtes Geld“, sagte Minister Al-Wazir. „Radschnellverbindungen sind viel mehr als ‚Radautobahnen‘ für Berufspendler und -pendlerinnen. Sie sind zentrale Elemente eines Netzes, das den Umstieg auf das Fahrrad im Alltag erleichtert. Damit sind sie ein Beitrag zum Schutz des Klimas.“
Manfred Ockel, der Geschäftsführer der Regionalparkgesellschaft Südwest, ergänzte: „Mein Dank gilt allen beteiligten Projektpartnern. Ohne die pragmatische und kooperative Herangehensweise und dem gemeinsamen Willen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Planungsbüros, der ausführenden Baufirmen, den beteiligten Kommunen und Landkreisen sowie dem Fördergeber wäre ein solches ambitioniertes interkommunales Projekt nicht durchzuführen.“
Tobias Wilbrand, Bürgermeister der Gemeinde Egelsbach, in der der erste Bauabschnitt fertiggestellt wurde, ergänzte: „Aller Unkenrufe zum Trotz hat sich diese Infrastrukturmaßnahme bereits jetzt bewährt. Obwohl die längeren Strecken bis nach Frankfurt und Darmstadt noch gar nicht fertiggestellt sind, wird die Radschnellverbindung bereits heute sehr gut angenommen und stark frequentiert.“