Mit einem neuen Förderprogramm will Hessen Ausbildungsplätze in kleinen und mittleren Unternehmen aktivieren. Betriebe sollen sich dabei mit anderen Unternehmen oder Bildungseinrichtungen zu Ausbildungsverbünden zusammenschließen, wie Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir am Donnerstag mitteilte. „Das entlastet sie von der alleinigen Verantwortung, und außerdem gibt es beträchtliche Zuschüsse“, sagte der Minister. „Wir möchten die Unternehmen damit ermutigen, trotz der gegenwärtigen Ungewissheit junge Menschen auszubilden und sich damit die Fachkräfte von morgen zu sichern.“
Das Programm
VerbundausbildungÖffnet sich in einem neuen Fenster zielt auf Betriebe mit weniger als 250 Beschäftigten und deckt das erste Ausbildungsjahr ab. Es übernimmt in dieser Zeit die Ausbildungsvergütungen und – über einen Festbetrag – einen Teil der Kosten der externen Ausbildungsabschnitte. Voraussetzung ist, dass die Partner Kooperationsverträge abschließen. Das Förderprogramm ist bis Ende 2023 befristet, im laufenden Jahr stehen dafür rund 7,5 Mio. Euro zur Verfügung.
Die Corona-Pandemie hat bundesweit die Ausbildungstätigkeit beeinträchtigt. „Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung, Kontaktbeschränkungen, Absage von Ausbildungsmessen und ähnlichen Aktivitäten – all das hat dazu geführt, dass weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen werden konnten“, sagte Al-Wazir. „Gleichzeitig verschärfen sich die Probleme einzelner Branchen bei der Besetzung von Ausbildungsstellen. Darauf müssen wir reagieren. Junge Menschen brauchen eine Perspektive, und unser Land braucht auch in Zukunft gut qualifizierte Fachkräfte.“
Bereits erfolgreiches laufendes Programm wird fortgeführt
Deshalb führt Hessen das erfolgreiche Förderprogramm für Hauptschülerinnen und Hauptschüler fort und plant dafür in diesem Jahr 3,4 Mio. Euro ein. Das Land trägt dabei im ersten Jahr die Hälfte der Ausbildungsvergütung, im zweiten noch ein Viertel. Anträge können bis zum 30. April 2021 eingereicht werden. Zudem unterstützt das Land Betriebe, wenn sie Jugendliche übernehmen, die ihre Ausbildung abgebrochen haben, besondere Sprachförderung benötigen oder schon länger vergeblich einen Ausbildungsplatz suchen.
Zu den Folgen der Corona-Pandemie gehört es, dass Auszubildende in manchen Branchen nicht alle Stationen vollständig durchlaufen können; für diejenigen, die ihre Prüfung zu absolvieren haben, bedeutet dies eine beträchtliche Erschwernis. Mit Hessens Förderprogramm „gut ausbilden“ können Klein- und Kleinstbetriebe unter anderem Zuschüsse zu zusätzlichen Prüfungsvorbereitungen bekommen. „Unser Ziel ist, dass keine Prüfung an Corona scheitern muss“, sagte Al-Wazir.