Al-Wazir besucht Hofeditz Industriedienstleistungen in Baunatal

Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir hat den Übergang zum nachhaltigen Wirtschaften als vordringlichste Aufgabe bezeichnet. „Viele Unternehmen in Hessen haben das erkannt und bereits in innovative Technologien oder digitale Prozesse investiert“, sagte der Minister am Donnerstag bei seinem Besuch der Hofeditz Industriedienstleistungen GmbH in Baunatal. „Um sich nachhaltiger und energieeffizienter aufzustellen, denken Unternehmen neu und entscheiden sich mutig auch für aufwendige und größere Maßnahmen. Das Land Hessen unterstützt dies weiterhin und hat die Mittel aufgestockt.“

Die Hofeditz Industriedienstleistungen GmbH hat sich auf die Reinigung, Bearbeitung und Sanierung von Produktionsanlagen und Bauteilen spezialisiert. Gefördert vom Land führte das Unternehmen für die Reinigung von Gießereiformen ein mobiles Laserlicht-Verfahren ein. Statt manuell mit Reinigungschemikalien oder per Sandstrahl werden die Druckgießformen mit Laserlicht von Rückständen befreit. Das neue Verfahren senkt den Energieverbrauch um 60 Prozent.

Hessen nutzt im Rahmen des Förderprogramms PIUS-Invest (PIUS = produktionsintegrierter Umweltschutz) Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

„Hofeditz Industriedienstleistungen zeigt mit neuen Laserreinigungsverfahren, wie viel Effizienzpotenzial auch in klassischen Industrieprozessen wie der Reinigung von Gussformen zu finden ist. Vorausgesetzt, die Prozesse werden eingehend auf den Prüfstand gestellt“, so Al-Wazir. „Bei Hofeditz wurde aus einem aufwendigen und zeitintensiven manuellen Vorgang eine ressourcenschonende und nachhaltige Dienstleistung, die –  als mobiles Clean-Lasersystem – beim Kunden vor Ort durchgeführt werden kann.“

Die Einführung des Laserreinigungsverfahrens bei Hofeditz sei getrieben worden von der Idee, eine im Vergleich zu herkömmlichen Methoden technisch bessere Lösung zu finden, die gleichzeitig nachhaltiger ist, so Lars Kossack, Geschäftsführer der Hofeditz Industriedienstleistungen GmbH. Dass sich das Land Hessen im Rahmen seiner Förderprogramme an der Realisierung zukunftsweisender Investitionen insbesondere bei kleinen und mittelständischen Betrieben beteiligt, sieht Kossack als Glücksfall und Standortvorteil zugleich. „Nur wenn es uns gelingt, auch die Prozesse unserer heimischen Industrie nachhaltiger zu gestalten, hat unsere Region eine gute Zukunft“, so Kossack.

"Für die Transformation der Wirtschaft müssen wir alle Prozesse neu denken – das ist eine enorme Aufgabe“, erklärte der Minister. „Wir unterstützen Unternehmen auf ihrem Weg in die Zu­kunft: Zahlreiche Mittelständler in Hessen haben mit unserer Hilfe ihren Energie- und Rohstoffaufwand gesenkt und damit Kosten und CO2 gespart. Ich bin sicher: Nachhaltige Innovationen werden ihren Weg zu den Kundinnen und Kunden finden.“

Al-Wazir verwies auf das Maßnahmenpaket WirtschaftsWandel Hessen - nachhaltig.innovativ.krisenfest., das bestehende Angebote ausweitet und ergänzt durch

1. Einrichtung einer Servicestelle „WirtschaftsWandel Hessen“ als zentrale Ansprechpartnerin für Unternehmen
2. Unterstützung für zusätzliche Innovationsvorhaben zu Ressourceneffizienz und Recycling
3. Ausbau und Stärkung des Gründungs- und Transfernetzwerks zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Forschung und Wirtschaft
4. Unterstützung von Start-ups
5. Unterstützung für Unternehmen, die Produktionsabläufe energie- und ressourceneffizient gestalten
6. Einberufung eines Wirtschaftsgipfels, um gemeinsam mit Verbänden, Gewerkschaften, Industrie und Politik den Weg der Transformation abzustecken

Für das neue Maßnahmenpaket ist pro Jahr ein zweistelliger Millionenbetrag vorgesehen. Aktuell investiert das Land rund 45 Mio. Euro, um hessische Unternehmen und Betriebe auf ihrem Weg in eine nachhaltige Wirtschaft zu unterstützen.