Demografischer Wandel in Hessen, das heißt: die Einwohnerzahlen bleiben weitestgehend konstant bzw. wachsen moderat, voraussichtlich bis Ende 2035 auf insgesamt 6,35 Mio. Menschen. Das sind 1,8% mehr Hessinnen und Hessen als Ende 2017. Es leben immer mehr alte und weniger junge Menschen in Hessen. Diese Entwicklungen sind regional aber sehr unterschiedlich. Während in Südhessen aufgrund der anhaltenden Zuwanderungen insbesondere von Erwerbspersonen die Bevölkerungszahl voraussichtlich zunehmen wird, wird sich die Einwohnerzahl in Mittel- und Nordhessen bereits in den nächsten Jahren verringern. Wir müssen städtische und ländliche Regionen differenziert betrachten, um diesen demografischen Entwicklungen zu begegnen und Anpassungsstrategien entwickeln.
Landesentwicklung
Demografischer Wandel
Bevölkerungsvorausschätzungen sind eine wichtige Grundlage, um für die Zukunft besser planen zu können. Für die Kreise und kreisfreien Städte wurde 2019 von der Hessen Agentur eine Projektion bis zum Jahr 2035 und eine Trendfortschreibung bis 2050 erstellt.
Dem hohen Wachstumsdruck im südhessischen Verdichtungsraum als auch im nordhessischen Oberzentrum Kassel stehen erhebliche Bevölkerungsrückgänge in den ländlich geprägten Landkreisen wie beispielsweise dem Vogelsbergkreis und dem Werra-Meißner-Kreis gegenüber.
Die Altersstruktur der Bevölkerung wird sich in allen Kreisen und kreisfreien Städten verändern. Schon heute ist die Zahl der unter 20-Jährigen niedriger als die Zahl der über 60-Jährigen. Bis 2035 wird diese Schere noch weiter auseinandergehen.
Die Entwicklungen spiegeln sich auch auf dem Arbeitsmarkt wider. Die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter hat seit dem Jahr 2020 bereits begonnen zu sinken. Dieser Trend wird sich fortsetzen. Der heute schon in einigen Wirtschaftsbereichen feststellbare Fachkräftemangel stellt den Arbeitsmarkt in Zukunft vor große Herausforderungen.
Die Bereiche Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und Landesentwicklung sind in vielfältiger Form von dem demografischen Wandel betroffen. Beispielhaft lassen sich die folgenden Aspekte nennen:
- Räumliche Entwicklung, Siedlungsentwicklung
- Infrastrukturausstattung, Sicherung der Daseinsvorsorge
- Finanzierung öffentlicher Leistungen
- Wirtschaftsstruktur und Wirtschaftsentwicklung
- Forschung und Wissenschaft, Innovation
- Bildung / Qualifikation
- Arbeitsmärkte
- Wohnungsmärkte
- Mobilitätssicherung