Ein Reh schaut in die Kamera

Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum

Verkehrsrisiko soll durch Aufklärung entschärft werden

Plötzlich und unvermittelt steht ein Reh auf der Fahrbahn oder ein großes Wildschwein springt aus dem Dickicht direkt vor das eigene Fahrzeug: Eine Situation, die Pendlern auf dem Land oft mit Schrecken in Erinnerung bleibt. Ereignen sich an einer Land- oder Bundesstraße besonders viele Wildunfälle, spricht die Polizei von einem „Hotspot“. 26 dieser Wildunfall-Schwerpunkte gibt es in ganz Hessen. Eine erhöhte Gefahr von Wildunfällen besteht jedoch auch an zahlreichen anderen Örtlichkeiten. Mit einer Hörfunk- und Plakatkampagne machen das hessische Verkehrsministerium und der Landesjagdverband Hessen auf die Wildunfallgefahr in der dunklen Jahreszeit aufmerksam. Ziel der Aufklärungskampagne ist es, Autofahrerinnen und Autofahrer zu sensibilisieren und damit die Anzahl von Wildunfällen zu reduzieren.

Rund 44 Wildunfälle pro Tag – knapp 16.000 im Jahr – ereignen sich auf Hessens Landstraßen. 

In der Herbstzeit sowie im Frühjahr ist die Gefahr, in einen Wildunfall verwickelt zu werden, am höchsten. Selten rechnen Autofahrerinnen und Autofahrer, die während dieser Jahreszeit in der Dunkelheit zur Arbeit und in der Dämmerung wieder nach Hause fahren, mit einem plötzlichen Wildwechsel. Auf Landstraßen passieren die meisten Wildunfälle. Mit Großplakaten (3,5 Meter x 2,5 Meter) entlang der gefährdeten Strecken sowie in den umgebenden Ortschaften wird nun vor der steigenden Unfallgefahr gewarnt. 

"Unsere Straßen sind die Lebensadern unseres Landes, doch auch die Natur hat hier ihren Platz. Wenn Mensch und Tier unerwartet aufeinandertreffen, kann es gefährlich werden. Fast jeder Wildunfall kann zu schweren Folgen für die betroffenen Fahrzeuginsassen führen, etwa wenn das Fahrzeug durch Ausweichmanöver von der Fahrbahn abkommt. Mit dieser Kampagne möchten wir gemeinsam mit dem Landesjagdverband Hessen das Bewusstsein schärfen, dass Vorsicht und Rücksichtnahme im Straßenverkehr nicht nur für das Miteinander von Menschen, sondern auch für das von Mensch und Natur gilt“, so der hessische Verkehrsminister Kaweh Mansoori.

Leid für Mensch und Tier verhindern

Immer wieder kommt es bei Wildunfällen zu Leid für Mensch und Tier. Auch wenn die meisten Wildunfälle glücklicherweise ohne Personenschaden enden, es bleibt der Schock des Zusammenstoßes, ein möglicherweise verletztes Reh oder Wildschwein und der Schaden am Fahrzeug. Oftmals sind die Fahrerinnen und Fahrer in Gedanken vertieft und das Verkehrszeichen „Achtung Wildwechsel“ wird nicht mehr bewusst wahrgenommen.

„Ein Wildunfall passiert immer dann, wenn man nicht damit rechnet. Es gilt jedoch, sich die Gefahrensituation immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, um dann richtig reagieren zu können. So lässt sich Leid für Mensch und Tier ersparen. Verletzte Tiere flüchten vom Unfallort und müssen dann mit speziell ausgebildeten und geprüften Hunden nachgesucht werden, um sie von ihrem Leid zu erlösen. Autofahrer können durch eine umsichtige Fahrweise und das richtige Verhalten dazu beitragen, das persönliche Wildunfallrisiko stark zu reduzieren“, so Prof. Dr. Jürgen Ellenberger, Präsident des Landesjagdverbandes Hessen.

Ende Oktober 2024 sind die Großplakate in vielen hessischen Landkreisen zu sehen. Informationen und weitere Tipps, wie man sich in der Gefahrensituation richtig verhält und was nach einem Wildunfall zu tun ist, sind auf der Kampagnenwebseite www.wildunfall-verhindern.deÖffnet sich in einem neuen Fenster zu finden.