Vier Jahre nach dem Start der „Start-up-Initiative Hessen“ hat sich das Start-up-Ökosystem sehr gut entwickelt. Mehr als 1.400 aktive Start-ups verfolgen in Hessen ihre innovativen Geschäftsideen. Im Jahr 2021 wurden 188 neue Start-ups in Hessen gegründet. „Wir verbessern das Klima für innovative Gründerinnen und Gründer und bieten Kooperationschancen, junge Unternehmerinnen und Unternehmer zieht es mehr und mehr nach Hessen“, sagte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir am Dienstag in Wiesbaden bei der Vorstellung des „Whitepaper Start-up State Hessen“. Das Papier zeigt auf, wie Hessen in den kommenden Jahren als attraktiver Standort innovativer Geschäftsideen etabliert werden kann.
„Die Voraussetzungen für Start-ups in Hessen waren noch nie so gut: mit dem TechQuartier, dem StartHub Hessen, Finanzierungsmöglichkeiten für alle Wachstumsphasen, zahlreichen Netzwerkangeboten in ganz Hessen sowie etablierten Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen“, sagte Al-Wazir. „Hessens Stärke ist das breit aufgestellte Start-up Ökosystem. Seine Schwäche liegt in dessen noch suboptimaler landesweiter Vernetzung und der Notwendigkeit effektiverer Kooperation. Hier werden wir ansetzen.“
Start-ups in Hessen: Kultur der Kooperation schaffen
Dabei muss nicht von vorne angefangen werden: Der Start-up-Monitor zeigt, dass hessische Start-ups im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich gut national und international vernetzt sind. Drei Viertel der befragten Start-ups schätzen die Kooperationsmöglichkeiten positiv ein. Ein intensiver Austausch mit mehr als 140 hessischen Start-ups, Gründerinnen und Gründern sowie Expertinnen und Experten aus dem Start-up-Ökosystem hat gleichwohl deutlich gemacht, dass Anstrengungen nötig sind, um über reines Netzwerken hinaus echte Kooperationen zu ermöglichen.
„Unser Ziel für Hessen ist eine Kultur der Kooperation“, so Al-Wazir. Von der Zusammenarbeit zwischen Start-ups, etablierten Unternehmen, Universitäten, Expertinnen und Experten der Wirtschaftsförderung, regionalen Hubs wie dem TechQuartier oder dem StartHub Hessen profitierten alle Beteiligten. „Kooperationen ermöglichen einen leichteren Zugang zu potenziellen Kundinnen und Kunden, zu Use Cases und zu Risikokapital. Sie fördern die Identität einer Region, stärken die Sichtbarkeit und Wahrnehmung Hessens als Start-up-Standort und locken auf diese Weise nicht nur Fachkräfte, sondern auch Kapital nach Hessen“, sagte Al-Wazir.
StartHub ausbauen, KI-Transferzentrum gründen
Dafür soll der StartHub Hessen weiter ausgebaut werden, für den Transfer zwischen Hochschule und Wirtschaft ist ein KI-Transferzentrum geplant. Mit einem VentureCapital-Botschafter ist eine neue Schnittstelle zwischen hessischem Start-up Ökosystem und Venture Capital-Szene vorgesehen. Auch eine international wahrnehmbare Imagekampagne, Angebote für Scale-ups und das neue Gründerstipendium „Push“ sollen Start-ups und Kooperationen stärken.
Green Start-up-Studie: Bedarfe ermitteln
Großes Potenzial wird in nachhaltigen Geschäftsideen gesehen. Ein Drittel der Start-ups in Hessen sind bereits jetzt Green Start-ups. „Wir wollen die Transformation zum klimaneutralen Wirtschaften begleiten und Hessen zum führenden Standort für Green Start-ups machen“, sagte Al-Wazir. Da die Entwicklung ihrer Technologien, Produkte oder Dienstleistungen oft längere Entwicklungszeit benötigen und nicht so schnell Gewinn abwerfen wie andere Start-ups haben Green Start-ups häufig einen besonders hohen Kapitalbedarf. Mit einer Green Start-up-Studie soll ermittelt werden, welche speziellen Angebote in diesem Segment noch notwendig sind. Das erfolgreiche Impact Festival solle erweitert und um regionale Initiativen zu einer Start-up-Week ausgebaut werden.
INFO: Whitepaper Start-up State Hessen
Das Whitepaper Start-up State Hessen konkretisiert Maßnahmen zur Umsetzung und Fortentwicklung der Start-up-Initiative Hessen.
Es stellt die seit 2018 entstandenen Angebote dar und beschreibt weitere Maßnahmen zur Stärkung des Start-up-Standorts Hessen in zentralen Handlungsfeldern.
Grundlage des Whitepapers war zunächst die Bestandsaufnahme der durch die Start-up-Initiative Hessen und den Masterplan Startup Region Frankfurt Rhein-Main eingeleiteten und umgesetzten Maßnahmen. Anschließend wurden in vier Strategie-Workshops mit mehr als 140 Expertinnen und Experten aus dem hessischen Start-up-Ökosystem weitere Perspektiven entwickelt.
Dabei wurden die vier Handlungsfelder der Start-up-Initiative 2018 – Vernetzung, Talentaktivierung und -förderung, Finanzierung und Förderung sowie Sichtbarkeit und Image um das Handlungsfeld Green Start-ups erweitert.