Wo einst Briefe und Pakete umgeschlagen wurden, wohnen künftig Studentinnen und Studenten: Das Land Hessen hat die „Alte Post“ in Offenbach erworben und stellt sie dem Studierendenwerk Frankfurt am Main unentgeltlich zur Verfügung, um dort ein Studierendenwohnheim zu errichten. „Hessen tut viel, um bezahlbaren Wohnraum in Hessen zu schaffen – gerade auch in Hochschulstädten“, sagte Wirtschafts- und Wohnungsbauminister Tarek Al-Wazir am Freitag bei der Schlüsselübergabe. „Ich freue mich sehr, dass wir in Offenbach ein bestehendes Gebäude umnutzen und damit den Flächenverbrauch begrenzen können. Das Projekt in der Offenbacher Bismarckstraße wird auch dazu beitragen, die Umgebung des direkt nebenan liegenden Offenbacher Hauptbahnhofs zu beleben.“
Hessen finanziert den Erwerb aus dem Verkaufserlös des alten Frankfurter Polizeipräsidiums. Aus den ca. 210 Mio. Euro hatte das Land ein Sondervermögen gebildet, das unter anderem für den Wohnungsbau bestimmt ist.
Das künftige Studierendenwohnheim wird ca. 250 Plätze in Einzel-Appartements bieten und voraussichtlich im Wintersemester 2027 bezugsfertig sein. Zuvor muss das 1929/39 erbaute Kulturdenkmal totalsaniert und umgebaut werden. Zudem wird auf dem Grundstück ein Neubau entstehen. Ein ebenfalls zum Ensemble gehörender Zwischenbau wird beispielsweise Fitnessräume und Ateliers aufnehmen. Das Studierendenwerk Frankfurt rechnet mit Gesamtkosten von 28 Mio. Euro.
Die hessische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst Angela Dorn sagte: „Mit dem neuen Wohnheim bekommt die Hochschule für Gestaltung bundesweit die beste Wohnraumversorgung einer Kunsthochschule. Wir arbeiten für ganz Hessen auf das Ziel hin, jedem zehnten Studierenden einen geförderten Wohnheimplatz anzubieten, und wir kommen gut voran. Bevor diese Koalition regierte, lag Hessen im Ländervergleich bei der Wohnheimversorgung weit hinten, inzwischen sind wir in das Mittelfeld vorgerückt – und vor allem liegen wir seit Jahren bei Planung und Zubau in der Spitzengruppe, aktuell auf Platz drei der Länder. Mit diesen Zuwachsraten werden wir absehbar weiter auch bei der Versorgungsquote deutlich aufholen.Allein in den vergangenen Jahren haben wir uns deutlich verbessert: 2018 gab es Wohnheimplätze für 6,92 Prozent der Studierenden, 2022 waren es schon 8,12 Prozent. In Offenbach haben wir unsere Zehn-Prozent-Zielmarke bereits erreicht. Wir wollen auch im Rhein-Main-Gebiet weiter zulegen und haben noch einige Projekte in der Planung.“
Weitere Stimmen:
Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke: „Besonders freuen wir uns, die künftigen neuen Bewohner*innen in zentraler Lage unserer kreativen Stadt willkommen zu heißen. Ich bin mir sicher, dass das Quartier rund um den Hauptbahnhof sich nun sehr gut entwickeln wird.“
Paul-Gerhard Weiß, Stadtrat und Dezernent der Stadt Offenbach: „Ich stelle mir schon jetzt vor, wie der ehemalige Biergarten des Bahnhof-Empfangsgebäudes und der Vorplatz des neuen Wohnheims in der früheren Post zu einem attraktiven Ort zusammenwachsen, an dem das Leben nur so pulsiert. Für den geplanten Wettbewerb zur Umgestaltung des Bahnhofsumfelds ergeben sich aus der Nachbarschaft zu dem Studierendenwohnheim ganz neue Rahmenbedingungen und tolle Chancen.“
Ulrich Schielein, Verwaltungsratsvorsitzender des Studierendenwerks Frankfurt am Main: „Hier sollen insbesondere Studierende der vom Studierendenwerk Frankfurt am Main betreuten Hochschule für Gestaltung ein Zuhause finden. Deren jetziger Standort sowie der zukünftige Campus auf der Hafeninsel ist dank guter innerstädtischer Lage des Geländes nur wenige Fahrradminuten entfernt. Darüber hinaus wird das Studierendenwohnheim dank der guten Lage gegenüber dem Hauptbahnhof auch den Wohnungsmangel für Studierende an den Frankfurter Hochschulen lindern, für die das Haus ebenfalls offenstehen wird.“
Prof. Bernd Kracke, Präsident der Hochschule für Gestaltung (HfG): „Wir freuen uns darüber, auch angesichts der angespannten Wohnsituation für Studierende, dass es nun in der Alten Post ein Wohnheim in Offenbach geben wird – eine wichtige Ergänzung für die Unterbringung unserer Kunst- und Designstudierenden und eine tolle Möglichkeit zur Vernetzung mit anderen Studierenden aus der Region. Dies unterstreicht die Rolle der HfG für die Stadt Offenbach als Hochschulstandort, dem der Neubau im Hafen einen international wahrnehmbaren Schub geben wird.“
Rahel Pabst, Studierendenvertreterin im Verwaltungsrat des Studierendenwerks Frankfurt am Main für die beiden Kunsthochschulen HfG und Hochschule für Musik und Darstellende Kunst: „Die Nähe zum Offenbacher Hauptbahnhof bietet studierenden Pendler*innen aus der Nachbarstadt die Möglichkeit bezahlbaren Wohnraum anzunehmen, so entsteht ein hoffnungsreicher Raum mit Chancen auf kreativen hochschul-, fächer-, und stadtübergreifenden Austausch unter Studierenden.“
Konrad Zündorf, Geschäftsführer des Studierendenwerks Frankfurt am Main: „Nach langer Prüfphase sind wir glücklich über den Start des Projektes, denn momentan betreiben wir noch kein Studierendenwohnheim in Offenbach. Das Wohnheim auf dem Gelände „Alte Post“ wird deshalb das erste Studierendenwohnheim des Studierendenwerks Frankfurt am Main in Offenbach sein.“
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Wolfgang Harms
Stellvertretender Pressesprecher
Hessisches Ministerium Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen
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