„Wir sehen ganz deutlich, wo Nachholbedarf besteht. Darum wollen wir diejenigen, die nicht nur ihren Geldbeutel, sondern auch das Klima schonen wollen, auf dem Weg von der ersten Beratung bis zum Einbau neuer Fenster und der Dämmung des Gebäudes begleiten“, sagte Al-Wazir. Hessen stockt im Wärmeeffizienzpaket zum einen Förderprogramme der KfW mit eigenen Mitteln auf und entwickelt zum anderen ein Beratungsportfolio für alle, die über energieeffiziente Modernisierung nachdenken.
Ansprechpartnerin für die Wärmewende in Hessen ist die LEA Hessen, die seit Januar 2020 eigenständig tätig ist. Geschäftsführer McGovern: „Allein in diesem Jahr hat die LEA Hessen 300 Beratungsgespräche mit Bürgerinnen und Bürgern und 270 Beratungen von Kommunen und Unternehmen zu Fördermitteln durchgeführt. Unsere Erfahrung ist, dass Bürgerinnen und Bürger mit konkreten Modernisierungsvorhaben auf uns zukommen. Unsere Beratung führt dann dazu, dass dank der Fördermittel ein höheres Niveau an energetischer Sanierung angestrebt wird.“
Neues Sonderprogramm ist Konjunkturprogramm
„Ich freue mich, dass unsere Angebote so gut angenommen werden. Denn an der Wärmewende kommen wir nicht vorbei. Sie ist notwendig, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Wir wollen es dabei allen so leicht wie möglich machen“, so Al-Wazir. „Das neue Sonderprogramm für Eigenheime aus dem ‚Neuen Hessenplan‘ sorgt außerdem für Aufträge in den Büchern der Handwerker: Davon profitiert also nicht nur das Klima, sondern auch die regionale Wirtschaft und der Wert der Immobilien steigt.“
Allein für das Sonderprogramm sind bis 2022 insgesamt 25 Millionen Euro vorgesehen. „Wir stocken mit Landesmitteln die Förderung des Bundes auf, um die Investitionen in eine Modernisierung noch attraktiver zu machen“, sagte Al-Wazir. „Beim höchsten KfW-Standard werden damit in Hessen zukünftig bis zu 50 Prozent der Kosten für Wärmedämmung, neue Fenster, Heizung oder Lüftungsanlage übernommen.“ Die Beratung erfolgt durch die LEA Hessen, Anträge gibt es in Kürze bei der WIBank, der Förderbank des Landes Hessen.
Bis zu 50 Prozent der Modernisierungskosten als Zuschuss
Unter dem Motto „Komm, wir machen 50/50“ macht die LEA Hessen auf das Sonderprogramm aufmerksam. „Das Programm ist maßgeschneidert für Häuser, die rundum saniert werden sollen. Interessant ist es besonders für Erben und Hauskäuferinnen und Hauskäufer von Immobilien aus den 50er, 60er und 70er Jahren. Sie bekommen bis zu 50 Prozent der Modernisierungskosten als Zuschuss. Im Maximalfall bis zu 60.000 Euro. Das ist auch ökonomisch sehr attraktiv und senkt den Energieverbrauch erheblich“, erläutert McGovern.
Neu: Kostenfreie Initialberatung
Gemeinsam mit der LEA Hessen hat das Energieministerium außerdem die aufsuchende Energieberatung ins Leben gerufen. Sie startete im Herbst in Altenstadt und Marburg, mit weiteren Städten und Gemeinden sind Vereinbarungen für das nächste Jahr bereits getroffen. „Das Prinzip ist einfach“, sagte McGovern. „Wir bringen die Energieberatung direkt in die Kommunen und zwar kostenfrei.“
Nach der Ansprache der Hauseigentümerinnen und -eigentümer durch die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister wird eine kostenfreie Initialberatung durch neutrale und qualifizierte Energieberaterinnen und Energieberater vor Ort direkt am Objekt angeboten. Hierzu werden in den Kommunen bestimmte Quartiere ausgewählt, in denen die aufsuchende Energieberatung durchgeführt wird. „Das Ziel ist es, zu sensibilisieren und die Motivation zu einer energetischen Modernisierung zu steigern“, so LEA-Geschäftsführer McGovern.
Details zu den einzelnen Angeboten für Bürgerinnen und Bürger, Kommunen sowie Unternehmen haben wir hier zusammengestellt: