Mehrere Personen sitzen auf einem Podium

Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum

Integrierte Mobilitätsplanung im ländlichen Raum

Auf dem 3. SUMP-Netzwerktreffen tauschte sich Verkehrsstaatssekretärin Ines Fröhlich mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kommunalen Fachämter sowie Vertreterinnen und Vertreter der Kommunalpolitik aus. Dabei ging es um die Möglichkeiten und Herausforderungen einer integrierten Mobilitätsplanung im ländlichen Raum.

Seit 2018 unterstützt das Land Hessen Kommunen bei der Erstellung und Umsetzung von integrierten Mobilitätsplänen, kurz SUMP („Sustainable Urban Mobility Plans“). Ein SUMP entsteht gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie Vertretern der örtlichen Wirtschaft. Mit der Mobilitätssituation sollen sich auch die Lebens- und die Standortqualität langfristig verbessern. Zahlreiche hessische Kommunen haben bereits einen SUMP bzw. Verkehrsentwicklungsplan.

„Seit Jahren ist Hessen bundesweit als Vorreiter in Sachen SUMP bekannt. Städte und Kommunen richten Ihre Mobilitätsplanung am SUMP-Ansatz aus“, erklärte Staatssekretärin Ines Fröhlich. „Im ländlichen Raum gibt es weiterhin große Herausforderungen bei der Entwicklung nachhaltiger Mobilitätsangebote. Dabei geht es weniger darum, den Verkehrsfluss oder das ÖPNV Angebot zu verbessern, sondern um die Erreichbarkeit von alltäglichen Orten wie Schulen oder Arbeitsplätzen. Auch Krankenhäuser, Kirchen und natürlich der Einzelhandel müssen erreichbar sein und bleiben.“

„Wir haben ein offenes Ohr für die Bedürfnisse unserer Kommunen und setzen die thematischen Schwerpunkte der jeweiligen Netzwerktreffen auf Basis der Bedarfsanmeldungen aus den Kommunen“, sagte Jan Stübner, Co-Leiter des Fachzentrums Nachhaltige Mobilitätsplanung bei der Hessen Trade & Invest GmbH.

Im ländlichen Raum sind Verbände, Vereine, Schulen und Krankenhäuser wichtige Partner bei der Erstellung solcher Pläne. Besonderes Augenmerk ist auf Altersgruppen zu richten, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, wie Senioren oder Kinder. Im Unterschied zu Städten ist das Auto im ländlichen Raum oft Voraussetzung für Teilhabe und Mobilität. Auch die Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden muss anders gedacht werden: Hier gilt es, gemeinsame Leitbilder und Ziele auf Landkreis- oder regionaler Ebene zu entwickeln. Statt einer zentralen Planung muss eine ländliche Mobilitätsplanung oft ein oder mehrere Mittelzentren oder Ortszentren einbeziehen.

Erster Förderbescheid aus dem Landesförderprogramm „Nachhaltige integrierte Mobilitätspläne“ übergeben

Staatssekretärin Fröhlich überreichte darüber hinaus 3 Förderbescheide aus dem Landesförderprogramm „Nachhaltige integrierte Mobilitätspläne“ an die Städte Königstein (196.265 Euro), Bad Camberg (141.050 Euro) und Darmstadt (25.515 Euro).

„2023 und 2024 wurden über die SUMP-Landesförderung sowie über die beiden SUMP-Förderaufrufe des Bundes knapp 2 Millionen Euro für hessische Kommunen bewilligt. Diese Mittel werden vor allem in die Entwicklung von integrierten Mobilitätskonzepten fließen“, erläuterte Fröhlich. „Im Vergleich zu Investitionen in Straße oder Schiene mag diese Summe gering erscheinen. Doch sie ist gut investiert: Kommunen mit einem integrierten Mobilitätskonzept schaffen einen Rahmen für die Umsetzung innovativer Projekte, sie kommunizieren besser mit den Menschen vor Ort über Mobilitätsthemen und sie haben einen besseren Zugang zu Fördermitteln“, so die Staatssekretärin.

Das Land Hessen fördert seit 2024 sowohl die Erstellung als auch das Umsetzungsmanagement von integrierten Mobilitätsplänen. Antragsberechtigt sind hessische Städte, Gemeinden und Landkreise sowie interkommunale Zusammenschlüsse.

 

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