Frankfurter Skyline

Hessen und der Brexit

Welche Auswirkungen hat der Brexit auf den Finanzplatz Frankfurt und die hessische Wirtschaft?

Das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland hat die Europäische Union zum 1. Februar 2020 offiziell verlassen und auch die Übergangsfrist bis zum 31.12.2020 ist mittlerweile verstrichen.

Mit dem Austritt Großbritanniens und Nordirlands aus der Europäischen Union verändern sich trotz eines Abkommens über die künftigen Beziehungen zwischen der EU und dem UK wichtige Rahmenbedingungen für die Wirtschaft in Europa - auch für Hessen.

Auswirkungen für Hessen

Vor dem Hintergrund der engen Verflechtungen im Handel und bei Investitionen zwischen Hessen und dem Vereinigten Königreich hat die hessische Landesregierung die Austrittsverhandlungen in Brüssel begleitet.

Auch bei den Verhandlungen, die über das Abkommen hinausgehen, wird die Hessische Landesregierung weiterhin ihre Einflussmöglichkeiten nutzen. Zum Beispiel zu den neuen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU und im Bereich der Finanzdienstleistungen.

Unterstützung für Unternehmen

Seit dem britischen Referendum 2016 hat das Wirtschaftsministerium hessische Unternehmen über den aktuellen Stand der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und dem Vereinigten Königreich informiert. Diese Informationsangebote mit Veranstaltungen, Online-Seminaren, dem Newsletter „Brexit-Update“ und anderen Publikationen werden fortgesetzt.

Die enge Zusammenarbeit mit den hessischen Industrie- und Handelskammern, aber auch mit der britischen Botschaft in Deutschland und weiteren Partnern hat die Grundlage für den Erfolg dieser Aktivitäten geschaffen.

Im Rahmen des Standortmarketings hat Hessen im Vereinigten Königreich und in anderen Ländern mit dem Slogan „Welcome to Frankfurt – Welcome to Hessen“ auf die veränderten Marktbedingungen in Europa hingewiesen und für die Zusammenarbeit mit hessischen Unternehmen geworben.

Mehr als 60 Banken und Finanzdienstleister haben Geschäftsfelder aus London nach Frankfurt verlagert. Im Bereich der Realwirtschaft hat die hessische Wirtschaftsförderung über 60 britische Unternehmen beim Aufbau ihrer Niederlassungen in Hessen unterstützt.

Den neuen wirtschaftspolitischen Gegebenheiten stellt sich Hessen auch durch eine verstärkte Kooperation mit der Republik Irland, dem unmittelbaren Nachbar des UK. Irland stellt sich aufgrund des Brexit für zahlreiche internationale Unternehmen als englischsprachiges „Sprungbrett“ mit direktem, ungehindertem Zugang zum gemeinsamen Markt der EU dar. Durch Informationsreisen, Standortmarketingaktivitäten und Webinare lotet Hessen die wachsenden Geschäftschancen auf der irischen Insel für sich aus.