Heute endet die zweiwöchige Sommertour von Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori, die ihn zu 27 Unternehmen in ganz Hessen geführt hat. An seinem letzten Tag besuchte er in Grebenau die Pulverbeschichtung Schreiner, den Messtechnikhersteller JUMO in Fulda sowie Pfeiffer Vacuum Technology in Aßlar.
„Die diesjährige Sommertour hat verdeutlicht, wie vielseitig die hessische Wirtschaft aufgestellt ist. Von kleinen und jungen Innovationsunternehmen, über mittelständische Familienunternehmen bis hin zu internationalen Konzernen mit jahrzehntelanger Tradition hat Hessen eine große Vielfalt zu bieten. Ob im Norden oder Süden, im ländlichen Raum oder in der Großstadt – überall finden wir starke hessische Betriebe. Es war beeindruckend und inspirierend, mit welcher Begeisterung in den einzelnen Branchen gearbeitet, geforscht und entwickelt wird“, betonte Mansoori. „Als stellvertretender Ministerpräsident stehe ich für eine wachstumsorientierte Wirtschaftspolitik, die den Unternehmen hilft, ihr Potential voll zu entfalten und für sichere Beschäftigung und Wohlstand sorgt. Und das gilt gleichermaßen für Start-Ups, Traditionsunternehmen und Hidden Champions, von denen wir zahlreiche in Hessen haben. Ich will helfen, den Wohlstand von morgen in Hessen zu schaffen.“
Ziel der Sommertour war es, mit den Unternehmen und ihren Beschäftigten in den direkten Austausch darüber zu gehen, an welchen konkreten Punkten die Landespolitik unterstützen kann, die Industrie weiter zu stärken und zukunftsfest aufzustellen. „Die Unternehmen sind auf einem guten Weg, ihre Produkte, Produktionsweise und Dienstleistungen so anzupassen, dass sie auch in Zukunft wettbewerbsfähig sind. Wichtig ist dabei, die Beschäftigten in die Prozessgestaltung einzubeziehen und ihnen darüber hinaus Weiterentwicklungsperspektiven durch Qualifizierung zu ermöglichen. Mir war es ein Anliegen, mit den beteiligten Akteuren in den direkten Austausch darüber zu gehen, wie die hessische Landesregierung sie dabei künftig noch besser unterstützen kann. Diese detaillierten Anregungen direkt aus der Praxis sind sehr wertvoll für unsere weitere politische Arbeit in der Landesregierung“, so der Minister.
Entbürokratisierung stärkt Wettbewerbsfähigkeit
Eines der wichtigsten Anliegen, die bei den Besuchen genannt wurden, waren die Themen Bürokratieabbau und Planungsbeschleunigung. „Gesetzliche Vorgaben, Nachweise und Prüfungen sind wichtig, um für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger und fairen Wettbewerb zu sorgen. Sie dürfen aber nicht zum Selbstzweck werden. Viele Unternehmen haben den Eindruck, dass sinnvolle Vorschriften zu umständlich angewendet werden. Sie binden Arbeitskraft und kosten Zeit und Geld. Entbürokratisierung ist für diese Landesregierung daher von großer Bedeutung und für mich persönlich ein absolutes Top-Thema“, betonte der Minister. Ob im Wohnungsbau, dem Vergaberecht, dem Verkehrsrecht oder im eigenen Handeln des Ministeriums – überall wird gezielt geprüft, wie man Verfahren einfacher, effizienter und bürgerfreundlicher gestalten kann. „Das Ziel ist, dass wir alle mehr Ressourcen freimachen, mit denen wir uns auf die eigentliche Arbeit konzentrieren können.“
Verlässlichkeit wichtig für wirtschaftliche Entscheidung
Ein häufig formuliertes Anliegen der Unternehmen war, dass sie sich Verlässlichkeit, Planbarkeit und Kontinuität bei den Rahmenbedingungen wünschen. Investitionen in neue Standorte und Produktionsweisen, in Aus- und Weiterbildung benötigen einen langen Planungshorizont. „Unser Ziel ist es, den Unternehmen stabile Rahmenbedingungen zu bieten, damit sie nachhaltige und langfristige Investitionen tätigen können. Gleichzeitig ist uns bewusst, dass etwa die Klimaneutralität bis 2045 für alle ein sehr herausforderndes Ziel ist, bei dem eine gewisse Flexibilität wichtig ist, um bei neuen Technologien entsprechend nachzujustieren. Das gilt auch für die Einführung automatisierter Prozesse oder Entwicklung neuer, ressourcenschonenderer Produkte. Die Gespräche in den Unternehmen haben mir gezeigt, dass diese mit Mut und Tatkraft neue Wege einschlagen. Hierfür möchte ich mich bedanken, denn das geschieht zum Wohl von ganz Hessen. Und ich versichere, dass wir als Landesregierung partnerschaftlich an ihrer Seite stehen. Ab dem kommenden Jahr werden wir insbesondere mit dem Hessenfonds ein neues Instrument schaffen, um diesen Wandel kraft voll zu unterstützen. Aus den Gesprächen habe ich ebenfalls mitgenommen, dass die Unternehmen großes Interesse daran haben, die Möglichkeiten des Hessenfonds zu nutzen“, so der hessische Wirtschaftsminister.
Fachkräftemangel führt zu Wertschöpfungsverlust
Erneut zeigten die Besuche im Rahmen der Sommertour auch die Herausforderungen, vor denen die Unternehmen im Bereich der Fachkräfte stehen. Der aktuelle Fachkräftemangel betrifft alle Branchen und führt immer wieder dazu, dass Produktionen eingeschränkt werden müssen und infolgedessen die Wirtschaft an Wertschöpfung verliert. „Es ist entscheidend, dass wir dieses Problem gemeinsam angehen. Die Unternehmen können über gute Arbeitsbedingungen sowie breite Aus- und Weiterbildungsangebote dazu beitragen, die Zahl der Fachkräfte zu steigern und selbst attraktive Arbeitgeber zu sein. Gesellschaftlich müssen wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erhöhen, damit weniger Menschen unfreiwillig in der Teilzeitfalle gefangen bleiben. Und wir müssen es schaffen, jene Menschen besser zu integrieren, die nach Deutschland gekommen sind, um hier Schutz vor Gewalt, Krieg und Verfolgung zu finden. Nahezu alle Unternehmen haben mir zurückgemeldet, dass sie sich mehr Pragmatismus wünschen bei der Anerkennung von Fähigkeiten, die im Ausland erworben wurden.“
Der Minister äußerte sich sehr anerkennend gegenüber Angeboten von Unternehmen, die jungen Menschen als Quereinsteiger im Betrieb Entwicklungschancen bieten. Gleichzeitig zeigte er sich besorgt, dass auch in diesem Jahr wieder Tausende Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben und gleichzeitig junge Menschen einen Ausbildungsplatz suchen. „Wir müssen die richtigen Unternehmen mit den richtigen Menschen zusammenbringen. Auch deswegen haben wir in diesem Jahr mit der hessischen Wirtschaft ein sehr erfolgreiches Programm für Kurzpraktika gestartet. Diese Praxiswochen helfen bei der Berufsorientierung.“ Auch die kostenfreie Meisterausbildung, die die Landesregierung seit Juni dieses Jahres ermöglicht, ist ein wichtiger neuer Baustein, denn sie senkt die sozialen Hürden dieser Fachkräftequalifizierung und führt zu einer neuen Generation an Meistern, die ihrerseits Fachkräfte ausbilden werden, sagte der Minister.
Die Unternehmen, die Wirtschaftsminister Mansoori vom 13. bis 23. August besuchte, waren:
HY2Gen AG (Wiesbaden), Blechwarenfabrik Limburg GmbH (Limburg), Volkswagen AG (Baunatal), Fritz Winter Eisengießerei GmbH & Co. KG (Stadtallendorf), Ferrero Deutschland GmbH (Stadtallendorf), Alstom Transportation Germany GmbH (Kassel), SMA Solar Technology AG (Niestetal), Samson AG (Frankfurt), Magnotherm Solutions GmbH (Darmstadt), Pirelli Deutschland GmbH (Breuberg), Kernkraftwerk Biblis, Schollmayer Holz GmbH (Ginsheim-Gustavsburg), Hilscher Gesellschaft für Systemautomation mbH (Hattersheim), Henkell & Co Sektkellerei (Wiesbaden), Kopp Umwelt GmbH (Heidenrod), CWS Workwear International GmbH (Dreieich), AVLEE Abwasserverband Langen/Egelsbach/Erzhausen (Langen), Biotest AG (Dreieich), Biospring Gesellschaft für Biotechnologie mbH (Frankfurt), Vulcan Energie Ressourcen GmbH (Frankfurt-Höchst), Frankfurt Westside BEOS AG (Frankfurt), Pegasus Spiele GmbH (Friedberg), Pikatron GmbH (Usingen), Rolls-Royce Deutschland Ltd. & Co. KG (Oberursel), Pulverbeschichtung Schreiner GmbH & Co KG (Grebenau), JUMO GmbH & Co. KG (Fulda), Pfeiffer Vacuum Technology AG (Aßlar)
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