Auf der Betriebsversammlung von Opel in Rüsselheim hat sich Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori am Freitag über die aktuelle Lage im Autowerk informiert. „Ich bin sehr gerne der Einladung des Betriebsrats gefolgt, um mir im Rahmen der Betriebsversammlung einen unmittelbaren Eindruck zu verschaffen.“ Mansoori betonte, dass die Hessische Landesregierung alles dafür tun werde, den Standort, Wertschöpfung und die Arbeitsplätze zu stärken.
Die Wettbewerbsfähigkeit Opels müsse langfristig gesichert werden, erklärte der Minister. In dem Zusammenhang begrüßte er die Entscheidung zur Errichtung des „grEEn Campus“ in Rüsselsheim als drittem Standort in der Stellantiswelt. Mit dem „grEEn-campus“-Projekt wird Stellantis eine neue CO2-neutrale, grüne Firmenzentrale schaffen. „Darin wird ein klares Bekenntnis zum Traditionsstandort Standort Rüsselsheim deutlich“, sagte Mansoori.
Wichtig sei aber, dass es zu keinem weiteren Stellenabbau kommt. Die Halbierung der Arbeitsplätze seit der Übernahme von Opel durch PSA bzw. Stellantis im Jahr 2017 von ursprünglich 15.000 Mitarbeitern auf nun unter 8.000 sei sehr schmerzhaft, betonte der Minister. „Die Forderungen des Opel-Betriebsrates zum Erhalt der Prototypenfertigung sind daher voll zu unterstützen. Ein Abbau bei Zukunftsbereichen wie der Entwicklung der Brennstoffzelle muss unbedingt vermieden werden. Es darf auch keine Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland erfolgen. Das Engineering in Rüsselsheim muss abgesichert sein.“
Als essentiell bezeichnete der Minister die baldige Zusage für ein volumenstarkes Nachfolgemodell für den Astra in Rüsselsheim, um die Produktionskapazitäten langfristig auszulasten. „Die Automobilindustrie in Deutschland ist derzeit in einer schwierigen Lage und das geht auch an Opel nicht spurlos vorbei. Die Umstellung der Fahrzeuge auf elektrische Antriebe und der aktuelle schwache globale Automarkt sind große Herausforderungen. Opel hat in den vergangenen Jahren weitreichende Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit umgesetzt und es damit geschafft, wieder profitabel zu produzieren. Diese Erfolge gilt es zukünftig mit den Mitarbeitern und nicht gegen sie zu erhalten.“
„Um die Produktion von deutschen Fahrzeugen anzukurbeln, setze ich mich als Wirtschaftsminister für einen beschleunigten Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos und niedrigere Energiekosten ein. Beides wäre in der energieintensiven Industrie, insbesondere für den Verkauf von deutschen E-Autos schnell spürbar“, betonte Minister Mansoori.
