Radfahren wird auch bei Schülerinnen und Schülern immer beliebter: Der Landeswettbewerb „Schulradeln in Hessen“ verzeichnete im Jahr 2021 mit rund 25.800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erneut ein Rekordergebnis. Rund 2,7 Mio. Kilometer wurden durch die Schulteams gesammelt
„Die Schülerinnen und Schüler setzten damit erneut ein klares Zeichen für klimaschonende Mobilität“, sagte Hessens Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir bei der Siegerehrung. „Viele Schülerinnen und Schüler fahren mittlerweile selbstverständlich mit dem Fahrrad zur Schule und können so eigenständige und zugleich umweltfreundliche Mobilität erfahren“, so der Minister.
Der Wettbewerb wird unter dem Dach der Arbeitsgemeinschaft NahmobilitätHessen (AGNH) vom Hessischen Wirtschaftsministerium gemeinsam mit dem Integrierten Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt RheinMain (ivm) und dem Klima-Bündnis durchgeführt und ist eingebettet in die Klima-Bündnis-Kampagne STADTRADELN.
Kategorien und ihre Gewinnerinnen und Gewinner
Rund 250 Schulen fuhren im Jahr 2021 um die Preise für
- die meisten gefahrenen Kilometer
- das größte Team
- den höchsten Durchschnittswert pro Teilnehmer bzw. Teilnehmerin
- das beste Fahrradprojekt
Radelaktivste Schule
Sieger in der Disziplin „radelaktivste Schule“ wurde mit ca. 149.000 zurückgelegten Kilometern die Friedrich-Ebert-Schule in Pfungstadt. Platz zwei belegte die Gerhart-Hauptmann-Schule Griesheim, die auch das drittgrößte Team stellte. Der Vorjahres-Sieger, die Albrecht-Dürer-Schule in Weiterstadt, landete auf dem dritten Platz. Alle Gewinnerschulen haben in Summe über 400.000 Kilometer in drei Wochen gesammelt.
„Die Schulen liefern wie immer einen großen Beitrag für die Kommunalwettbewerbe und sind meist auch Kilometersieger beim STADTRADELN – und das mit Abstand“, sagte André Muno vom Klima-Bündnis.
Teamgröße
Platz eins bei der Teamgröße belegte die Kurt-Schumacher-Schule Karben mit insgesamt 1.780 Teammitgliedern, knapp gefolgt von der Albrecht-Dürer-Schule Weiterstadt und der Gerhart-Hauptmann-Schule in Griesheim.
Durchschnittswert pro Teilnehmer bzw. Teilnehmerin
Beim Durchschnittswert siegte die Gesamtschule Hungen. Dort radelte jedes Teammitglied im Mittel ganze 605 Kilometer. Die Hermann-Ehlers-Schule Wiesbaden und die Sophie-Scholl-Schule Gießen liegen knapp dahinter mit 540 bzw. 522 Kilometern.
Die Grundschulen wurden gesondert prämiert: Platz eins und zwei für die meisten geradelten Gesamtkilometer gingen erneut nach Oberursel (Burgwiesenschule und Grundschule Oberursel-Weißkirchen), auf Rang drei folgte die Einhard-Schule aus Steinbach, einem Stadtteil von Michelstadt im Odenwald.
Beste Fahrradprojekte ausgezeichnet
Den ersten Preis für das kreativste Fahrradprojekt erhielt die Adam-von-Trott-Schule Sontra für ihr Projekt „Wir erradeln uns einen eigenen Klimawald“. Für jeden 15. Kilometer im Schulradeln wurde ein Baum gepflanzt. So kam bei 6.000 gefahrenen Kilometern schon bilanziell ein kleiner Wald zusammen, bereits 300 Bäume sind gepflanzt. Mit einem Kunstprojekt, in der Plakate zur Sensibilisierung für das Radfahren entstanden, ging der zweite Preis an das Neue Gymnasium Rüsselheim. Die Clemens-Brentano-Schule aus Lollar erreichte mit dem Projekt „Schulen auf’s Rad“ den dritten Platz, welches gemeinsame Radtouren sowie Aktionen zu Fahrradtechnik, Verkehrssicherheit, Verkehrswende und Nachhaltigkeit für insgesamt sechs Schulen in und um Gießen koordiniert.
Sonderehrungen für hohes Engagement und Kreativität gab es für die Gesamtschule Schwingbach, die Helmut-von-Bracken-Schule in Friedberg sowie die Philipp-Reis-Schule in Friedrichsdorf. Die Gesamtschule Schwingbach motivierte mit der Onlinekampagne „#start your day RIDE“ für die Teilnahme am Schulradeln. In Friedberg warb „Rad up: Kopf frei – Umwelt sauber“ für Lernpausen in Bewegung und in Friedrichsdorf wurden statt Pokale Baumpatenschaften fürs Schulradeln vergeben.
Kreativität und Engagement rund ums Radfahren
„Nicht nur die Kilometerleistung hat all unsere Erwartungen übertroffen“, sagte ivm-Geschäftsführerin Heike Mühlhans und weiter: „Auch die kreative Wettbewerbskomponente zeigt, wieviel Kreativität und Engagement rund ums Radfahren steckt.“ Die ivm wird von Kommunen, den Ländern Hessen und Rheinland-Pfalz sowie dem Rhein-Main-Verkehrsverbund getragen und erarbeitet Maßnahmen für ein integriertes Verkehrsmanagement in der Rhein-Main-Region.
Der Wettbewerb zählt zum Angebot des Fachzentrums Schulisches Mobilitätsmanagement, das das Land Hessen bei der ivm eingerichtet hat. „Wir unterstützen damit Schulen, Schulträger und Kommunen dabei, Kinder und Jugendliche zu einer eigenständigen Mobilität zu führen“, erläuterte Minister Al-Wazir. „Die Angebote des Fachzentrums haben sich nach den ersten vier Jahren etabliert und werden sehr gut angenommen. Daher finanziert das Land die Arbeit und Projekte des Fachzentrums für weitere fünf Jahre mit insgesamt 3,75 Mio. Euro. Damit können wir die erforderliche Kontinuität in der Zusammenarbeit sicherstellen“, so Minister Tarek Al-Wazir. Die Angebote des Fachzentrums sind für Schulen, Schulträger und Kommunen kostenfrei.
Von A nach B mit dem Radroutenplaner
Ein weiteres Angebot ist der Schülerradroutenplaner, eine Online-Plattform, mit der Schülerinnen und Schüler einen sicheren Weg mit dem Fahrrad zur Schule finden können. Erst gestern wurde das Schülerradroutennetz für den Landkreis Limburg-Weilburg freigeschaltet und ein rund acht Kilometer langer Abschnitt gemeinsam mit den Projektbeteiligten vor Ort mit dem Rad befahren.
„Der Wettbewerb Schulradeln und das Schülerradroutennetz sind wichtige Bausteine in der Radverkehrsförderung an Schulen und sind so neben einer ganzen Reihe von Angeboten ein guter Einstieg in die Förderung einer nachhaltigen Mobilität von Kindern und Jugendlichen“, so Heike Mühlhans, Geschäftsführerin der ivm. „Auf dem Weg zur Schule mit dem Fahrrad sammeln die Schülerinnen und Schüler wichtige Erfahrungen und tun dabei noch etwas für ihre Gesundheit.“ Damit die jungen Radlerinnen und Radler sicher dabei unterwegs sein können, kümmert sich die ivm bereits seit 2012 um die Erarbeitung von qualitätsgesicherten Schülerradroutennetzen. Mittlerweile liegen für die weiterführenden Schulen in insgesamt 14 Landkreisen und alle kreisfreien Städte in Hessen die Schülerradroutennetze vor.
Startschuss Schulradeln 2022
Gemeinsam mit den Gewinnerschulen des Wettbewerbs Schulradeln 2021 gab Verkehrsminister Tarek Al-Wazir in Wiesbaden den Startschuss für die siebte Auflage des Wettbewerbs Schulradeln in diesem Jahr.
Die hessischen Schulen sind nun aufgerufen, als Schulteam innerhalb von drei Wochen möglichst viele Fahrradkilometer zu sammeln oder im Rahmen des Kreativwettbewerbs unter dem Motto „Radeln statt Daddeln – so bringen wir alle auf’s Rad“ zu zeigen, wie sie andere motivieren, aufs Rad zu steigen oder sich für mehr Radverkehr in ihrer Stadt engagieren.