Wie gelingt die Wärmewende im Gebäudesektor trotz Fachkräftemangel und hoher Klimaziele? Eine Möglichkeit dafür lautet: Serielle Sanierung. Im Rahmen der „Energiesprong on tour“ in Offenbach unterstreicht der hessische Wirtschafts- und Energieminister Kaweh Mansoori die strategische Bedeutung dieser innovativen Lösung: „Serielles Sanieren ist unser Hebel für eine schnelle, mieterfreundliche und wirtschaftliche Modernisierung von Bestandsgebäuden – ganz gleich, ob es um Wohnhäuser oder öffentliche Gebäude geht. Mit dieser innovativen Methode können Objekte nicht nur klimaeffizient saniert, sondern auch auf einfache Weise neuer Wohnraum geschaffen werden. Damit verspricht die Methode eine Erleichterung für den angespannten Wohnungsmarkt in den Ballungsgebieten und macht gleichzeitig die Energiewende im Gebäudesektor für viele Menschen in Hessen möglich“, so Minister Mansoori.
Über Serielles Sanieren
Serielles Sanieren bezeichnet ein innovatives Verfahren zur energetischen Modernisierung von Gebäuden, bei dem vorgefertigte Fassaden- und Dachelemente in industrieller Produktion hergestellt und anschließend vor Ort montiert werden. Das ermöglicht nicht nur eine deutlich schnellere und präzisere Sanierung im Vergleich zu herkömmlichen Methoden, sondern reduziert auch Lärm, Staub und Bauzeit erheblich. Kombiniert mit digitaler Bestandsaufnahme und Planung – etwa durch 3D-Scans und BIM-Modelle – wird die Effizienz zusätzlich gesteigert. So können Gebäude im laufenden Betrieb klimaneutral modernisiert und – etwa durch Aufstockungen – gleichzeitig neuer Wohnraum entstehen. Das Verfahren eignet sich sowohl für Wohn- als auch für Nichtwohngebäude und ist ein zentraler Baustein der Wärmewende.
Energiesprong on tour in Offenbach
Bei der „ Energiesprong on tourÖffnet sich in einem neuen Fenster“, organisiert durch die Deutsche Energie-Agentur (dena), werden bundesweit Projektebesichtigt, die bereits mit der Seriellen Sanierung gestartet sind oder diese bereits abgeschlossen haben. So auch in Offenbach, wo neben einem laufenden Sanierungsprojekt des kommunalen Wohnungsunternehmens GBO auch eine fertiggestellte Kita im benachbarten Frankfurt thematisiert wurden: „In Offenbach wird deutlich, dass Serielles Sanieren ein innovatives Konzept mit doppeltem Mehrwert sein kann: Durch die Kombination mit einer Aufstockung wird hier dringend benötigter zusätzlicher Wohnraum geschaffen. Das zukunftsweisende Sanierungskonzept eignet sich auch für Nichtwohngebäude. Das vorgestellte Kitaprojekt zeigt, dass eine serielle Sanierung bei laufendem Betrieb in nur drei Monaten möglich ist“, so Corinna Enders, Vorsitzende der dena-Geschäftsführung.
„Der Einsatz von vorgefertigten Elementen zur Gebäudedämmung bei gleichzeitiger Aufstockung mit neuen Wohnungen bietet uns die besten Voraussetzungen, unsere Bestandsmieterinnen und -mieter während der Bauphase nicht mehr als notwendig mit Staub und Lärm zu stressen“, sagt Boris Kupke, Geschäftsführer der GBO Gemeinnützige Baugesellschaft Offenbach mbH, eine Tochter der Stadtwerke Offenbach. „So angenehm diese innovative Methode auch ist, müssen wir als gemeinnützige Baugesellschaft aber auch die Wirtschaftlichkeit im Blick behalten. Wir müssen profitabel agieren, um unseren Auftrag, neue und bezahlbare Wohnungen zu bauen, erfüllen zu können. Deshalb werden wir hier auch künftig auf öffentliche Fördertöpfe angewiesen sein, um schnell energetisch zu sanieren und gleichzeitig neuen Wohnraum zu schaffen.“, sagt Boris Kupke, Geschäftsführer der GBO Gemeinnützige Baugesellschaft Offenbach mbH, eine Tochter der Stadtwerke Offenbach.