Sechs Projekte im Großen Frankfurter Bogen werden für beispielgebendes Engagement ausgezeichnet
Der GFB-Zukunftspreis unterstützt Projekte in oder für die aktuell 44 Partnerkommunen des Großen Frankfurter Bogens: Sie sollen einen Impuls für den Wohnungs- und Städtebau sowie für das künftige Zusammenleben geben und möglichst konkret erlebbar sind für alle Menschen im öffentlichen Raum. Preiswürdig sind beispielhafte und kreative Projekte, auch temporäre Vorhaben.
Jetzt wurden sechs weitere Projekte von der Jury ausgezeichnet. Staatssekretärin Ines Fröhlich betonte hierzu: „Die Zukunft des Wohnens, der Stadtentwicklung und des guten Zusammenlebens nehmen in der Rhein-Main-Region weiter Gestalt an: Das zeigt auch diese Wettbewerbsrunde des GFB-Zukunftspreises. Beeindruckend ist das vielfältige Engagement an zahlreichen Orten in der Region für nachhaltige Quartiere und bezahlbare Wohnungen. Mehrere davon konnten wir jetzt auszeichnen, dank vorhandener Restmittel zum Jahresende 2024 mit insgesamt 80.000 Euro Preisgeld. Herzlichen Glückwunsch an die Preisträgerinnen und Preisträger! Ich freue mich auf viele weitere Projekte, die zeigen, wie unsere Städte und Gemeinden – zuverlässig über Nahmobilität angebunden – auch morgen lebenswerte Orte mit Wohnraum für alle bleiben.“
Die sechs Projekte zeigen die Vielfalt der gelungenen Stadtentwicklung
Hauptpreisträger ist das Offenbacher Projekt „VAIRPLAY – Sport- und Kulturpark“ und erhält damit eine Prämie in Höhe von 25.000.- Euro. Zwischen Offenbach und Frankfurt, auf der circa einen Hektar großen, bis jetzt nicht genutzten Fläche unter dem Kaiserleikreisel, ist ein Sport- und Kulturpark als multifunktionaler Treffpunkt für alle geplant, an dem auch Veranstaltungen und andere Gemeinschaftsaktivitäten denkbar sind. Dabei sollen wiederverwertbare Materialien und modulare Bauelemente zum Einsatz kommen. Der projekttragende Verein VAIR e.V. will dabei viele unterschiedliche Akteurinnen und Akteure einbinden, wie zum Beispiel Sportvereine, lokale Kulturinitiativen, Schulen und Seniorenheime. Die Bürgerinnen und Bürger sollen partizipativ mithilfe von verschiedenen Formaten beteiligt werden.
Die GFB-Zukunftspreis-Jury lobte, dass „VAIRPLAY – Sport- und Kulturpark“ ein Projekt von hoher Relevanz für weitere Städte und Gemeinden in der Region ist. Es kann wertvolle Hinweise geben, wie ähnliche vormals brach liegende oder unwirtliche Orte oder Restflächen – im Sinne der Gestaltung einer lebenswerten Stadt und lebenswerter Quartiere – transformiert werden könnten.
Eine Prämie in Höhe von 20.000 Euro erhalten die „Mühltal-Terrassen“: geplant ist ein neues Quartier mit verschiedenen Wohnformen, teilweise als geförderter Wohnungsbau. Zudem sollen eine Kita, nachhaltige Mobilitätsangebote, gemeinschaftlich genutzte Grünflächen und mehr entstehen. Gebaut werden soll es weitgehend mit vorfabrizierten Holzmodulen, aber auch mit recycelten Baumaterialien, und sich durch fortschrittliches Regen- und Brauchwassermanagement auszeichnen.
Darüber hinaus wird auch das Projekt „Großwohnsiedlungen gemeinsam groß denken“ in der Frankfurter Nordweststadt mit 20.000 Euro prämiert. Eine private Eigentümerin will ihr Grundstück zur Realisierung von gemeinschaftlichem Wohnen zur Verfügung zu stellen. Das angrenzende städtische Flurstück wird von der Stadt Frankfurt zur Verfügung gestellt. Zur Entwicklung des städtebaulichen Entwurfs soll ein Workshop mit Planungsbüros und der Nachbarschaft durchgeführt werden. Erwartet werden wertvolle Erfahrungen zur Weiterentwicklung des Konzeptverfahrens, Nachverdichtung und Weiterentwicklung von Großwohnsiedlungen sowie im Umgang mit dem Instrument der Befreiung nach § 31 Abs. 3 BauGB, nach der Bauherren von den strengen Regelungen eines bestehenden Bebauungsplans abweichen können, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.
Gewürdigt mit 5.000 Euro wird "Experimentierräume nachhaltiger Stadtentwicklung. Ehemalige Carl-von-Ossietzky-Schule" der Wiesbadener Wohnungsbaugesellschaft (GWW): An der geplanten Entwicklung lässt sich beispielhaft ablesen, wie wichtige Elemente nachhaltiger Stadtentwicklung von Beginn an bereits in der Planungs- und Umsetzungsphase implementiert werden können.
Ebenso das Darmstädter Projekt „Marienplatz“: Der kommunaler Grundstücksverkauf per Konzeptvergabe in Verbindung mit der Vereinbarung von Qualitäten in einem städtebaulichen Vertrag kann zusammen mit der dreifachen Innenentwicklung ein wichtiges strategisches Instrument zur Entwicklung nachhaltiger Wohnquartiere sein. Dreifach bedeutet, dass bei der Weiterentwicklung von Quartieren und Städten das Bauen zusammen mit der grünen sowie blauen Infrastruktur (Grün-/Wasser-Freiraumflächen) und Mobilitätsangeboten gedacht wird.
Schließlich geht ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro die „Heimatküche“ des Vereins „Über den Tellerrand Frankfurt e. V.“ für ihr den gesellschaftlichen Zusammenhalt förderliche Projekt. Das inklusive Quartiersprojekt will durch gemeinsames Kochen und weitere Interaktionen die sozialen Kontakte und die interkulturelle Kommunikation im Quartier fördern.
Hintergrund GFB-Zukunftspreis
Der Preis wird drei Mal im Jahr vergeben. Teilnahmeberechtigte Projekte müssen zudem im Gebiet des Großen Frankfurter Bogens umgesetzt bzw. hier wirksam werden. Voraussetzung für eine Bewerbung ist, dass die Ziele des Großen Frankfurter Bogens und/oder der GFB-Zukunftswerkstatt verfolgt werden. Dazu gehört zum Beispiel, bezahlbaren Wohnraum in lebenswerten Quartieren zu schaffen, innovative Projekte der Stadtentwicklung und des Wohnungsbaus in der Rhein-Main-Region zu entwickeln sowie neue oder praxisorientierte Hochschulprojekte in bzw. mit Partnerkommunen oder mit übergreifendem Mehrwert für die Region umzusetzen. Auch Projekte zu weiteren oder zu Querschnittsthemen können sich bewerben.
Die Projekte müssen einen Beitrag zum Großen Frankfurter Bogen leisten, ihre Durchführung bzw. Ergebnisse der Allgemeinheit zugutekommen. Dies kann zum Beispiel ein innovatives bauliches Vorhaben mit Signalwirkung sein, ein visionärer Ideenwettbewerb, eine kreative Intervention im öffentlichen Raum, ein Projekt zur Kommunikation und Vermittlung, und vieles mehr.
Überzeugen müssen die Projektbewerbungen die siebenköpfige GFB-Zukunftspreis-Jury. Jährlich stehen insgesamt 150.000 Euro zur Verfügung.
Bewerbungsfristen sind: 1. Februar, 1. Juni und 1. Oktober.
Weitere Informationen und Bewerbungsunterlagen unter:
Die Landesinitiative Großer Frankfurter Bogen
Aktuell beteiligen sich 44 Kommunen am Großen Frankfurter Bogen (GFB) und können vor allem von höheren Fördersätzen in verschiedenen Wohnungs- und Städtebauprogrammen profitieren. Darüber hinaus bietet der Große Frankfurter Bogen den GFB-Partnerkommunen Mehrwerte durch Angebote zu Austausch, Vernetzung und Kommunikation oder Impulse, zum Beispiel in der GFB-Zukunftswerkstatt.
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Amrei Pfeiffer
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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