Im Rahmen des Ministerialkongresses „Next Generation Government“ in Berlin wurden gestern zwei Forschungsprojekte des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr; Wohnen und ländlichen Raum ausgezeichnet. Die Projekte „Entwicklung von Planungshilfen für Klimaschutz und Klimaanpassung in der räumlichen Gesamtplanung mittels Fernerkundung“ zusammen mit dem parallel laufenden Forschungsprojekt „Einsatz der Fernerkundung bei der Überwachung naturschutzrechtlicher Kompensationsmaßnahmen im Planungsvollzug“ haben beim 24. eGovernment-Wettbewerb in der Kategorie „Nachhaltigkeit durch Digitalisierung und in der IT“ den 1. Platz belegt
„Die Projekte haben sich gegen rund 70 Bewerbungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgesetzt. Sie zeigen auf beeindruckende Weise, wie die Zukunft in der Verwaltung aussehen kann. Denn beide verfolgen das klare Ziel, die Verwaltungstätigkeit in wichtigen Nachhaltigkeitsfeldern, wie Klimaschutz, Klimaanpassung und der Überprüfung der Ausgleichsmaßnahmen in Zeiten knapper Personalressourcen durch digitale Lösungen effizienter und transparenter zu gestalten. Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung und bedanke mich bei den Kolleginnen und Kollegen aus dem Ministerium, die die Projekte so erfolgreich entwickelt haben“, sagte Wirtschafts- und Energieminister Kaweh Mansoori anlässlich der Auszeichnung.
Verwaltung nachhaltiger und zukunftsfähiger gestalten
Das erste Projekt „Entwicklung von Planungshilfen für Klimaschutz und Klimaanpassung in der räumlichen Gesamtplanung mittels Fernerkundung“ entwickelt innovative Methoden der Fernerkundung, um den Klimaschutz und die Klimaanpassung in der räumlichen Gesamtplanung zu stärken. Auf dem Gebiet der Klimaanpassung werden dabei beispielsweise landesweit satellitengestützt Temperaturdaten, aber auch Landnutzungen wie Versiegelungsflächen, Grünflächen und Photovoltaikanlagen erfasst. Mit Hilfe der Daten werden u. a. räumliche Handlungsschwerpunkte für Klimaanpassungsmaßnahmen identifiziert. Eine Potential- und Defizit-Analyse legt transparent dar, wo beispielsweise Maßnahmen zur Entsiegelung oder zur Begrünung besonders effizient entwickelt werden können.
Auf dem Gebiet des Klimaschutzes werden unter anderem landesweit konfliktarme Suchräume ermittelt, die ein Potential für die Freiflächenphotovoltaik-Nutzung besitzen.
Alle Daten und daraus gewonnenen Informationen werden differenziert für die Ebene des Landes, der Regierungsbezirke, der Landkreise und der Gemeinden in digitalen Karten und Geofachdaten aufbereitet und öffentlich zugänglich gemacht. Ziel ist es, insbesondere die öffentliche Verwaltung bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben auf dem Gebiet des Klimaschutzes und der Klimaanpassung zu unterstützen. Aufbauend auf den Ergebnissen dieses Projektes wird Hessen ab dem kommenden Jahr in ein Monitoring auf den Gebieten des Klimaschutzes und der Klimaanpassung einsteigen.
Das zweite Projekt „Einsatz der Fernerkundung bei der Überwachung naturschutzrechtlicher Kompensationsmaßnahmen im Planungsvollzug“ prüft die Möglichkeiten der Effizienzsteigerung bei der Überwachung naturschutzrechtlicher Kompensationsmaßnahmen im Straßenbau mittels Fernerkundung. Ziel ist, mit Hilfe der Fernerkundung die personal- und zeitaufwendige Kontrolle vor Ort zu optimieren. Es konnte nachgewiesen werden, dass Fernerkundung bei der Vollzugskontrolle naturschutzrechtlicher Kompensationsmaßnahmen die Effizienz steigern, Kosten senken und die Dokumentation erleichtern kann.
Unterstützt wurden die Projekte aus Mitteln des zentralen Digitalisierungsmittels des Hessischen Digitalministeriums. „Die Förderung solcher Projekte ist ein wichtiger Baustein unserer Digitalstrategie. Ich freue mich daher, dass wir zwei so erfolgreiche Vorhaben finanziell mit unterstützen konnten, die zeigen, wie intelligente digitale Lösungen zu mehr Effizienz und Nachhaltigkeit beitragen können“, sagte Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus.