Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum

Zukunftspreis Großer Frankfurter Bogen

Hauptpreis der neuen Auszeichnung geht an Offenbacher Projekt für beispielhafte Zwischennutzung und Weiterentwicklung.

Die Gewinnerinnen und Gewinner des GFB-Zukunftspreises der hessischen Landesinitiative „Großer Frankfurter Bogen“ stehen fest. Mit Preisgeldern zwischen 5.000 Euro und 20.000 Euro werden kreative und impulsgebende Projekte in der Rhein-Main-Region ausgezeichnet. Den mit 20.000 Euro dotierten Hauptpreis übergab Staatssekretär Jens Deutschendorf heute an die Stadt Offenbach für ein beispielhaftes Zwischennutzungs- und Weiterentwicklungskonzept einer Brachfläche mit historischem Stellwerk.

„Ich gratuliere der Stadt Offenbach und natürlich den vier weiteren Preisträgern des GFB-Zukunftspreises“, sagte Deutschendorf. „Dieser jährlich dreimal ausgeschriebene Preis ist ein weiterer Baustein unseres Engagements in der Landesinitiative Großer Frankfurter Bogen. Unser Ziel ist, mit dem Preis im Wohnungsbau und in der Stadtentwicklung in Hessen neue Ideen und innovative Ansätze zu fördern und damit auch in anderen Städten und Gemeinden etwas in Bewegung zu setzen.“

Was erwarten junge Menschen vom Leben in der Stadt? Was braucht es für mehr gemeinschaftliche Wohnprojekte? Was führt zu einer guten Quartiersentwicklung? Auf diese und weitere Fragen haben die Preisträgerinnen und Preisträger der ersten Wettbewerbsrunde des GFB-Zukunftspreises überzeugende Antworten gefunden.

Gemeinschaftliches Wohnprojekt auf Brachfläche

Die Höchstdotierung von 20.000 Euro erhält die Stadt Offenbach für ihre Zwischennutzung und Weiterentwicklung eines ehemaligen Bahngrundstücks mit historischen Stellwerk. Auf der Brachfläche sollen ein gemeinschaftliches Wohnprojekt, ein multifunktionaler Raum und eine Grünfläche entstehen. Bis es soweit ist, werden hier als Zwischennutzung Wohn-Ideen vorgestellt, Interessierte zum Mitmachen und Diskutieren eingeladen und so ein Treffpunkt für alle geschaffen.

Bau- und Planungsdezernent Paul-Gerhard Weiß: „Die Neugestaltung der Bismarckstraße 118 hat großes Potenzial für die Entwicklung der südlichen Innenstadt Offenbachs. Umso mehr freue ich mich über den GFB-Zukunftspreis, da wir mit dieser finanziellen Unterstützung eine Veranstaltungsreihe rund um die geplanten städtebaulichen Veränderungen auf die Beine stellen können. An zwei Wochenenden im Sommer machen wir auf den Ort am Stellwerk aufmerksam. Gleichzeitig möchten wir erste Interessierte für Gemeinschaftswohnprojekte finden – bestenfalls auch schon für das Projekt am Stellwerk, das derzeit von der städtischen Gesellschaft GBO vorbereitetet wird. Für dieses Vorhaben kommt die finanzielle Unterstützung genau zur richtigen Zeit. Am Stellwerk soll es ein Programm aus Ausstellungen, Workshops, Rundgängen, Kunst und Kulinarik geben, um den Ort und seinen Wandel schon frühzeitig erleben zu können.“

Vorbildliches Wohnquartier und innovatives Beteiligungsprojekt

Mit 10.000 Euro wurde das Ludwigshöhviertel in Darmstadt prämiert. Hier entsteht auf einer zentralen Konversionsfläche ein Quartier mit 1.400 neuen Wohnungen, vielen Frei-, Grün- und Artenschutzflächen sowie einem nachhaltigen Mobilitätskonzept. Projektträger ist die BVD New Living GmbH & Co. KG, ein Tochterunternehmen der städtischen bauverein AG.

Ebenfalls 10.000 Euro erhält Zwingenberg für das Beteiligungsprojekt „Jugend denkt Stadt“. Hier sollen junge Menschen in die Stadtentwicklung einbezogen werden und die Ergebnisse dann in die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans einfließen. Das innovative Partizipationsmodell wird von der Universität Kaiserslautern wissenschaftlich begleitet.

Gemeinwohlorientierte Dachgenossenschaft und neue Ortsmitte

5.000 Euro gehen an das gemeinwohlorientierte Projekt „DachGeno Rhein-Main“ als Alternative zum Ein-Personen-Wohnen und als Reaktion auf steigende Mietpreise. Die Dachgenossenschaft will die Erfahrungen ehrenamtlicher Expertinnen und Experten bündeln, um gemeinschaftliche Wohnprojekte beim Bau und in der Verwaltung zu unterstützen.

Für die Quartiersentwicklung im Lorsbacher Zentrum erhält die Hofheimer Wohnungsbau GmbH ebenfalls 5.000 Euro. Auf einem brachliegenden Areal im Ortskern soll neben bezahlbarem Wohnraum ein vitales Quartier öffentlichen Platz sowie vielfältigen Nutzungen entstehen – von der Kita bis zum Nahversorger.

Bereits in der ersten Wettbewerbsrunde zeige die Bandbreite der eingereichten Projekte die besondere Qualität des GFB-Zukunftspreises, freute sich Deutschendorf: „Wichtig ist, dass die Projekte in ihrem jeweiligen Handlungsfeld beispielgebend sein können für andere Kommunen im Großer Frankfurter Bogen. Deshalb möchte ich direkt zur Bewerbung für den nächsten GFB-Zukunftspreis aufrufen: Teilnahmeschluss ist der 1. Juni 2022.“

GFB-Zukunftspreis

Der GFB-Zukunftspreis wurde Anfang 2022 erstmals vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen ausgeschrieben. Mit den Preisgeldern zwischen 5.000 Euro und 20.000 Euro können dreimal jährlich Projekte ausgezeichnet werden, die in Partnerkommunen des Großen Frankfurter Bogens zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in lebenswerten Quartieren beziehungsweise mit innovativen Projekten und Ideen zu Zukunftsthemen rund um Wohnen und Stadtentwicklung in der Rhein-Main-Region beitragen. Darüber hinaus sind innovative und praxisorientierte Hochschulprojekte in oder mit GFB-Partnerkommunen oder mit übergreifendem Mehrwert für die Region teilnahmeberechtigt. Insgesamt stehen jährlich 150.000 Euro zur Verfügung. Bewerben können sich ebenfalls Wohnungsbaugesellschaften/-genossenschaften, Vereine oder Stiftungen.

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