„Das größte Experiment im Öffentlichen Nahverkehr, das es in Deutschland je gab, war ein Erfolg. In Hessen sind im Sommer wieder so viele Menschen mit Bus und Bahn unterwegs gewesen wie vor dem Beginn der Corona-Pandemie. Allein im Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes und des Nordhessischen Verkehrsverbundes sind es 2,7 Millionen Fahrgäste täglich.
Dass die Nutzung von Bussen und Bahnen attraktiver wird, wenn Stadt-, Kreis-, und Tarifgrenzen keine Rolle mehr spielen, war für mich keine Überraschung: Gerade hier in Hessen haben wir mit den bundesweit einmaligen 365-Euro-Schüler- und Seniorentickets das Prinzip landesweit gültiger Flatratetickets mit großem Erfolg schon vor Jahren in die Realität umgesetzt, um den klimafreundlichen ÖPNV zu stärken und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Mit dem Start des Landestickets für Landesbeschäftige wurde zudem ein Jobticketboom ausgelöst und so kann jede zweite Hessin und jeder zweite Hesse bereits jetzt schon von einem Flatrate-Angebot profitieren, und zwar dauerhaft und nicht nur als Sonderaktion für drei Monate.
Die Länder sind bereit, mit dem Bund über die Umsetzung eines attraktiven Folgeangebots für das 9-Euro-Ticket zu reden. Klar ist aber auch: Das alles muss finanziert werden. Mein Vorschlag für einen Nachfolger: ein 31-Euro-Ticket für Bedürftige und ein 69-Euro-Ticket für alle anderen. Das kostet bundesweit etwa zwei Milliarden Euro. Hier ist nun die Bundesregierung am Zug.