Mehr Fördermittel und bessere Konditionen geben dem sozialen Wohnungsbau in Hessen im neuen Jahr einen kräftigen Schub. Das vom Landtag verabschiedete Wohnrauminvestitionsgesetz sieht für die kommenden Jahre eine Verdoppelung der Fördermittel um zusätzlich 257 Mio. Euro vor, wie Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir am Donnerstag mitteilte:
Vorteile für Mietende, Bauwirtschaft und Konjunktur
Gleichzeitig werden die Bedingungen für den Bau von Sozialwohnungen beträchtlich verbessert und vereinfacht. Künftig sind – je nach Dauer der Sozialbindung – Finanzierungszuschüsse von bis zu 40 Prozent möglich. Bislang war der höchste Zuschusssatz 25 Prozent. Zusätzlich gibt es Darlehen, die ab jetzt zinslos sind. Bisherige technische Vorgaben entfallen dagegen. „Die neuen Konditionen werden die Nachfrage weiter anregen. Das nutzt Mieterinnen und Mietern, das nutzt der Bauwirtschaft, das nutzt der Konjunktur“, sagte der Minister.
Hintergrund zur Förderung
Al-Wazir wies darauf hin, dass sich der soziale Wohnungsbau in Hessen bereits in diesem Jahr spürbar belebt hat. Bislang wurden im Jahr 2020 insgesamt 3108 Wohneinheiten zur Förderung angemeldet – der höchste Wert seit 2009. Darunter sind 2179 neue Sozialwohnungen, neue Wohnplätze für Studierende und Modernisierungen bestehender Sozialwohnungen. 2019 waren es noch 1629 solcher Vorhaben. Hinzu kommen 929 Wohnungen, bei denen mit Unterstützung des Landes neue Belegungsrechte erworben bzw. auslaufende Belegungsrechte verlängert wurden. Damit stehen auch sie neu oder weiterhinals Sozialwohnungen zur Verfügung.
Ende 2019 gab es in Hessen 79.728 Sozialwohnungen. Wie Al-Wazir erläuterte, nimmt die Zahl bundesweit seit Jahren ab, weil die in früheren Jahrzehnten errichteten Wohnungen nach und nach aus der Bindung fallen und der Neubau dahinter zurückbleibt. „Die Landesregierung hat sich vorgenommen, diesen rückläufigen Trend in Hessen zu stoppen, und dabei kommen wir Schritt für Schritt voran.“