Wasserstoff wird zukünftig eine bedeutende Rolle für eine klimaneutrale Energieversorgung spielen. Gerade für die in Hessen ansässige Industrie ist es wichtig zu planen, wann und wie dieser Wasserstoff bei ihr ankommt. Zentral sind dabei die zwei geplanten Wasserstoff-Fernleitungen H2ercules und Flow als Teil des deutschlandweiten Kernnetzes, die insbesondere das Rhein-Main-Gebiet zukünftig an die überregionalen Transportrouten anbinden werden. Um den Wasserstoff daran anknüpfend weiter in der Fläche zu verteilen, bedarf es jedoch zusätzlicher Wasserstoff-Verteilnetze. Deshalb unterstützt das Land Hessen die Entwicklungen und den Aufbau einer regionalen Infrastruktur.
„Insbesondere für die Energiewende in der Industrie wird Wasserstoff einen wesentlichen Beitrag liefern. Gerade für das Rhein-Main-Gebiet, eine der wichtigsten Wirtschaftsregionen Deutschlands, wird großes Potential für den Aufbau einer regionalen Wasserstoffinfrastruktur gesehen“, sagte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir. „Daher unterstützt Hessen die Entwicklung und den Aufbau einer Infrastruktur, damit Wasserstoff zukünftig über die Verteilnetze dort ankommt, wo er gebraucht wird“, so der Minister.
Ziel ist, korrespondierend zum Aufbau der beiden überregionalen Fernleitungen, bis im Jahr 2028 bzw. 2030 einen regionalen Hauptstrang zur Versorgung der ersten gewerblichen Großverbraucher im Rhein-Main-Gebiet zu errichten. Die heute veröffentlichte Studie skizziert unter Berücksichtigung von aktuellen Bedarfen, Erzeugungspotentialen, Importmengen und Informationen zur bestehenden Gasinfrastruktur einen möglichen Trassenverlauf für das Rhein-Main-Gebiet.
Die für den etwa 300 km langen Neubau notwendigen Investitionskosten werden überschlägig auf 540 Mio. Euro geschätzt. Eine Versorgung mit Wasserstoff über das bestehende Erdgasnetz kann in den ersten Jahren nicht erfolgen, da die restlichen Kunden der aktuellen Verteilnetze weiterhin mit Erdgas versorgt werden müssen. Daher muss eine eigene Infrastruktur aufgebaut werden, um die ersten Wasserstoffverbraucher vorgezogen versorgen zu können.