Mit einem neuen Förderprogramm unterstützt das Wirtschaftsministerium kleine und mittlere Unternehmen bei der Ausbildung. Seit Anfang Oktober kann das Angebot, ein wichtiger Bestandteil des Neuen Hessenplans, von Betrieben genutzt werden. Dies teilte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir mit. „Der Ausbildungsmarkt leidet unter den Folgen der Corona-Pandemie. Wir wollen mit unserem Programm dafür sorgen, dass möglichst viele junge Menschen in diesem Ausbildungsjahr noch eine Ausbildung beginnen können. Daher ist es wichtig, die Betriebe gerade jetzt dabei zu unterstützen, die Verantwortung für die Ausbildung der Fachkräfte von morgen übernehmen.“ Insgesamt stehen für dieses Programm in den nächsten Jahren 35 Millionen Euro zur Verfügung.
35 Millionen Euro für die Stärkung der Ausbildung
Viele Ausbildungsbetriebe sind angesichts ihrer eigenen und der gesamten wirtschaftlichen Lage verunsichert. Sie schrecken davor zurück, die Verpflichtungen einer mehrjährigen Ausbildung einzugehen. Gleichzeitig zeigen sich die Jugendlichen zögerlich, die Chance einer beruflichen Ausbildung zu ergreifen. „Genau hier setzt unser neues Förderprogramm an. Denn es ist noch nicht zu spät: Wir übernehmen bei jetzt noch abgeschlossenen Ausbildungsverträgen für Betriebe mit weniger als 250 Beschäftigten große Teile der Kosten für die Ausbildung. Gleichzeitig schaffen wir die Möglichkeit, dass Teile der Ausbildung, die im eigenen Betrieb schwer zu realisieren sind, einem Verbundpartner übertragen werden können“, sagte der Minister. Damit sollen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die kleinen und mittleren Unternehmen über die kritische Schwelle des ersten Ausbildungsjahres hinweghelfen.
Die Förderung besteht aus einer hundertprozentigen Erstattung der Ausbildungsvergütungen (ohne Sozialversicherungsanteile der Arbeitgeber) für das gesamte erste Ausbildungsjahr und einer Förderung der Mehrausgaben von Verbundausbildungen durch einen Festbetrag von 68 Euro pro externem Ausbildungstag. Voraussetzung ist die Ausbildung von Bewerberinnen oder Bewerbern, die zum 1. Oktober 2020 noch unversorgt waren.
Wichtiger Impuls für Nachvermittlung
Gefördert werden Ausbildungsverbünde aus mindestens zwei Partnern. Die Partnerschaft besteht aus dem Stammausbildungsbetrieb (Unternehmen unter 250 Beschäftigten) und einem oder mehreren frei gewählten weiteren Partnern, z. B. einem anderen ausbildungsberechtigten Unternehmen, einem Bildungsträger oder sonstigen Ausbildungsdienstleister. Zusammen wird ein vollwertiges erstes Ausbildungsjahr realisiert, dessen Planung von der zuständigen Kammer zu genehmigen ist. Ein Drittel der Ausbildungszeit im ersten Ausbildungsjahr muss extern bei Partnern umgesetzt werden.
„Ich bin mir sicher, dass wir hiermit ein flexibles Fördermodell, das in allen Wirtschaftsbereichen einsetzbar ist, geschaffen haben. Damit wollen wir vielfältige Gestaltungen von Ausbildungsverbünden ermöglichen, damit sich Partner gerade jetzt in der Krise so zusammenfinden können, wie die Ausbildungsbetriebe es benötigen“, so Al-Wazir. Zudem erhoffe er sich Impulse für die Nachvermittlung. „Wir hoffen, dass viele junge Menschen, die momentan zögern, sich doch noch für eine Ausbildung entscheiden. Ein qualifizierter Berufsabschluss ist schlichtweg die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit.“
Förderungen können seit 1. Oktober 2020 beim Regierungspräsidium Kassel elektronisch beantragt werden.
Weitere Informationen und den AnragÖffnet sich in einem neuen Fenster finden Sie online. Informationen zum Ausbildungsprogramm erteilen auch die Handwerks- und Industrie- und Handelskammern