Die Corona-Pandemie hat die deutschen Flughäfen im vergangenen Jahr unvermittelt getroffen. Auch am Frankfurter Flughafen sind die Passagierzahlen stark eingebrochen. Dennoch hat die Fraport AG im ersten Lockdown den Betrieb für Rückholflüge sowie Fracht vor allem im medizinischen und pharmazeutischen Bereich aufrechterhalten und damit eine Aufgabe für ganz Deutschland übernommen. Mit insgesamt rund 160 Mio. Euro gleichen der Bund und das Land Hessen damals entstandene Kosten für das Offenhalten des Flughafens zwischen März und Juni 2020 aus. Voraussetzung für die Unterstützung aus Bundesmitteln war die Bereitstellung von Landesmitteln in derselben Höhe. Der Haushaltsausschuss des Hessischen Landtags hat die Kofinanzierung mit knapp 80 Mio. Euro bereits Mitte Mai aus Mitteln des Corona-Sondervermögens bewilligt.
„Mit Blick auf das Gesamtvolumen des Programms des Bundes in Höhe von 200 Mio. Euro für insgesamt zwölf Flughäfen, ist der Anteil des Frankfurter Flughafens die mit Abstand größte Einzelmaßnahme“, sagten Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir und Finanzminister Michael Boddenberg heute anlässlich der Bescheidübergabe zur Bundesförderung an die Fraport AG durch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer.
„Die Luftfahrt hat unter den Folgen der Corona-Pandemie enorm gelitten, zugleich musste von Frankfurt aus der Luftverkehr national und international während der Pandemie sichergestellt werden. Wir tragen damit der besonderen Bedeutung des Frankfurter Flughafens Rechnung und beteiligen uns als Land an den Kosten für das Offenhalten zu einer Zeit, als es für die Betreiberfirma Fraport ökonomisch keinen Sinn machte, für die Aufrechterhaltung der Versorgung aber unerlässlich war“, sagten Al-Wazir und Boddenberg. Eine weitere Voraussetzung für den Ausgleich der sogenannten Vorhaltekosten war, dass von der Fraport AG für das Jahr 2020 keine Dividenden ausgeschüttet und an die Geschäftsführung bzw. Vorstände keine Boni gezahlt wurden.
Der Frankfurter Flughafen ist eine zentrale öffentliche Verkehrsinfrastruktur, über die nicht nur Hessen gerade in der Pandemie mit vielen wichtigen Gütern versorgt wurde und wird. „Neben der wirtschaftlichen Erholung der Luftfahrt hat Hessen ein großes Interesse an einer nachhaltigen Entwicklung des Flughafens. Der Luftfahrtbranche kommt im Klimaschutz eine besondere Rolle zu. Neben dem CO2-Ausstoß des Flugverkehrs selbst, der in der Verantwortung der Fluggesellschaften liegt, verursacht auch der Flughafenbetrieb selbst CO2-Emissionen.
Fraport hat sich jetzt verpflichtet, durch eine Reihe von Maßnahmen den CO2-Ausstoß des Flughafenbetriebs bis 2030 um 65 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu senken und im Flughafenbetrieb spätestens im Jahr 2050 vollständig klimaneutral zu arbeiten“, so Al-Wazir. „Allein mit dem Einkauf von Ökostrom aus Offshore-Windanlagen kann Fraport jährlich 80.000 Tonnen CO2 einsparen. Auch mit eigenen PV-Anlagen, der energetischen Sanierung der Gebäude und der Umstellung des Fuhrparks auf alternative Antriebe werden die CO2-Emissionen gesenkt. Die Fraport AG hat sich beim Klimaschutz viel vorgenommen und das begrüßen wir als Land Hessen ausdrücklich.“
Finanzminister Michael Boddenberg sagte: „Hessen hat sich früh für ein Hilfspaket des Bundes stark gemacht, von dem vor allem der Frankfurter Flughafen profitiert, der zu Beginn der Pandemie nicht nur beim Transport dringend benötigter Schutzmasken und anderem medizinischem Material eine Funktion für ganz Deutschland erfüllt hat. Auch wir als Land zeigen unsere besondere Verantwortung für den Flughafen, besonders in dieser unverschuldeten Krise. Der Flughafen ist und bleibt der Wirtschafts- und damit auch Jobmotor in der Rhein-Main-Region. Knapp 80 Millionen Euro Kofinanzierung, ohne die auch die Bundeshilfen nicht fließen würden, sind vom Land vorgesehen, als ein weiterer Beitrag, die so wichtige Zukunftsfähigkeit des Flughafens zu sichern.“
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