Die „Qualitätsstandards und Musterlösungen für das Radnetz Hessen“ sind mit dem Deutschen Fahrradpreis ausgezeichnet worden. Als erstes Bundesland hat Hessen umfassende Standards zur Schaffung einer hochwertigen und attraktiven Rad-Infrastruktur erarbeitet, die sich an den Bedürfnissen der unterschiedlichen Nutzenden orientieren. Diese erhielten in der Kategorie Infrastruktur den dritten Platz. Anlässlich des Nationalen Radverkehrskongresses in Hamburg wurde die Auszeichnung von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer überreicht. Die beiden ersten Plätze in der Kategorie Infrastruktur gingen an die Projekte „Pop-up-Radwege in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg“ und „Fahrradstraßen 2.0 in Münster“. Insgesamt gab es Preise in den drei Kategorien Infrastruktur, Service und Kommunikation. 2020 hatte das Land Hessen mit dem Projekt „Radfahren neu entdecken“ und dem Programm „Besser zur Schule“ in den Kategorien Service und Kommunikation den zweiten und dritten Platz belegt.
Gute Fahrradwege für sicheres Radfahren
„Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung. Sie macht deutlich: In der Verkehrswende geht es nicht nur um mehr Radwege, sondern auch um gute und sichere Radverbindungen“, sagte Verkehrsminister Al-Wazir. „In der Pandemie sind viele Menschen wieder aufs Rad gestiegen und merken, wie schnell und gut sie damit vorankommen. Allerdings merken sie auch, dass viele Radwege modernisiert und ausgebaut werden müssen. Gemeinsam mit den Kreisen, Städten und Gemeinden wollen wir ein Radnetz aufbauen, auf dem Kinder, Jugendliche oder auch Menschen mit wenig Fahrpraxis sicher mit dem Fahrrad unterwegs sein können.“
Dabei sollen auch die unterschiedlichen Anforderungen der Radfahrerinnen und Radfahrer berücksichtigt werden – die bundesweiten Regelwerke sehen dies bisher nicht vor. „In unserer Planungshilfe werden beispielsweise baulich getrennte Radwege, Fahrradstraßen oder Fahrradstreifen an den unterschiedlichen Nutzergruppen ausgerichtet. So gelten zukünftig für die Verbindungen zur Schule höhere Anforderungen als für andere Verbindungen des Alltagsverkehrs“, erläuterte der Minister.
Rekordmittel für den Radwegebau
„Wir haben in den vergangenen Jahren gemeinsam mit dem Bund die Investitionen in den Radverkehr in Hessen deutlich gesteigert. Von 2014 bis 2019 wurden rund 111 Millionen Euro in den Haushalten bereitgestellt. 2020 bis 2024 stehen rund 244 Millionen Euro zur Verfügung, die durch das Sonderprogramm ‚Stadt und Land' des Bundes für Hessen voraussichtlich noch um weitere 43 Millionen Euro verstärkt werden können“, erläuterte Al-Wazir: „Durch die neue Planungshilfe wollen wir sicherstellen, dass die Mittel so gut wie möglich eingesetzt werden.“
Weitere Informationen und Details zu den Qualitätsstandards und Musterlösungen finden Sie
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