Nachdem alte Planungen für eine Ortsumgehung der B 42 und eine Verlegung der Bahn in einen Tunnel nördlich von Rüdesheim wegen der hohen Kosten eingestellt wurden, hatte das Bundesverkehrsministerium das Land Hessen gebeten, einen neuen Vorschlag für den Bahnübergang an der B 42 in Rüdesheim zu erarbeiten. Das Land Hessen hat sich nun gegenüber dem Bundesverkehrsministerium dafür ausgesprochen, den Bahnübergang in Rüdesheim im Zuge der B 42 durch eine Unterführung westlich des heutigen Bahnhofs zu ersetzen. Dies teilte Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir am Donnerstag in Wiesbaden mit.
Hessen Mobil hatte nach der Entscheidung des damaligen Bundesverkehrsministeriums, die Ortsumgehung und den Bahntunnel nicht umzusetzen, mit der Planung begonnen. Dazu gehörten nicht nur Abstimmungsgespräche mit der DB Netz AG und der Stadt Rüdesheim, sondern auch eine Machbarkeitsstudie, um verschiedene Lösungen zur Beseitigung des Bahnübergangs im Zuge der B 42 in Rüdesheim zu untersuchen. Darüber hinaus wurde ein Arbeitskreis mit der Stadt Rüdesheim initiiert, um sie von Anfang an in die Planungen einzubeziehen. Wegen möglicher Auswirkungen auf das UNESCO-Welterbe „Oberes Mittelrheintal“ war auch eine Kulturerbeverträglichkeitsprüfung erforderlich. Dies erklärt die lange Planungszeit.
Der Bund muss nun entscheiden, ob er der Empfehlung des Landes Hessen folgt, nicht eine Brücke, sondern eine Unterführung zu bauen. Die Unterführung würde auch die Anbindung der Fähre nach Bingen gewährleisten. Für Fußgängerinnen, Fußgänger und Radfahrende ist eine separate Unterführung etwa auf Höhe des heutigen Bahnübergangs vorgesehen.