Viele Hände arbeiten an einem Tisch gemeinsam an einem Projekt

Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum

Ausbildungskampagne: dual goes digital

Al-Wazir: „Wir holen die jungen Menschen da ab, wo sie unterwegs sind – mit Hilfe von Influencern und unseren Azubi-Reportern.“

Die Corona-Pandemie hat dem hessischen Ausbildungsmarkt zugesetzt. Ein Grund dafür ist, dass viele Angebote der Berufsorientierung für junge Menschen nicht wie gewohnt stattfindenkonnten. Ob Berufsbildungsmessen, Azubi-Speed-Datings oder persönliche Beratung in den Schulen: Viele Veranstaltungen mussten ausfallen und es wurde zunehmend schwerer, junge Menschen zu erreichen.„Wir brauchen andere Wege, um auf die Chancen einer dualen Ausbildung aufmerksam zu machen. Die Sozialen Medien sind die digitalen Bürgersteige von heute“, sagte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir am Mittwoch in Wiesbaden. „Darum gehen wir dahin, wo Jugendliche heute sind. Auf Instagram, YouTube, TikTok und Twitch verbringen junge Menschen ihre Freizeit. Dort wollen wir sie für eine duale Ausbildung begeistern.“

Große Reichweite durch bekannte Influencer

Das Herzstück der Initiative „Von AzuB– Mach deinen Weg“ ist die Webseite www.vonazub.deÖffnet sich in einem neuen Fenster, die alle Infos zum Thema Ausbildung zielgruppengerecht aufbereitet. Mit Hilfe von kleinen und großen Influencern soll die zentrale, hessische Plattform für alle Fragen rund um die duale Berufsausbildung noch bekannter gemacht werden. „Eine Internetseite reicht nicht mehr. Influencer sind die heutigen Stars der Jugend, nehmen Einfluss, haben Vorbildfunktion. Hier setzen wir mit unserer Kampagne an“, so Minister Al-Wazir. Insbesondere auf Tiktok und Instagram weisen Influencer wie Shayan Garcia, karriereguru und Fliesenleger Johannes auf das Thema Ausbildung und #vonazub hin.

Azubi-Reporter berichten aus ihrem Ausbildungsalltag

„Außerdem haben wir mehr als 20 Azubi-Reporterinnen und Azubi-Reporter aus 14 verschiedenen Berufen gewinnen können. Das sind Jugendliche, die in kurzen, selbst gedrehten Filmen anderen Jugendlichen von ihrem Berufsalltag als Auszubildende berichten und so anschaulich und authentisch den Alltag im Betrieb einfangen“, sagte der Minister. Das Format wurde während der Corona-Pandemie entwickelt und wurde zu einem großen Erfolg. Die Videos der Azubi-Reporter wurden auf Instagram mehr als 170.000 Mal und auf YouTube mehr als 670.000 Mal angeschaut.

Wir brauchen andere Wege, um auf die Chancen einer dualen Ausbildung aufmerksam zu machen. Die Sozialen Medien sind die digitalen Bürgersteige von heute

Tarek Al-Wazir Hessischer Wirtschaftsminister
Wiesbaden

Unterstützung für Betriebe: 9 Mio. Euro aus dem Neuen Hessenplan

„Die aktuellen Ausbildungszahlen machen deutlich, wie groß die Herausforderungen sind“, so der Minister. Im Jahr 2020 war in Hessen ein relativ starker Rückgang der neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse mit 13,2 Prozent zu verzeichnen (Deutschland: 11 Prozent). Für das kommende Vermittlungsjahr haben sich insgesamt rund 29.300 junge Menschen bei den Agenturen für Arbeit in Hessen als Bewerber für eine Berufsausbildung registriert. Rund die Hälfte davon war im Mai 2021 noch im Vermittlungsprozess. Etwa die gleiche Zahl ist noch an offenen Berufsausbildungsstellen gemeldet.

„Im Frühjahr 2021 haben die Bewerbermeldungen angezogen, aber sie sind noch nicht da, wo wir sie gerne hätten. Die Pandemie hat die jungen Menschen verunsichert und einiges verzögert, dabei gilt nach wie vor: Eine duale Ausbildung schützt vor Arbeitslosigkeit und dient zugleich der Fachkräftesicherung hessischer Unternehmen“, sagte Al-Wazir. „Darum unterstützen wir mit insgesamt mehr als 9 Mio. Euro aus dem Neuen Hessenplan die hessischen Betriebe über unser Förderprogramm zur Verbundausbildung, das wir noch einmal verbessert haben.“

Unternehmen können Teile der Ausbildung auslagern bzw. sich dafür zusammenschließen und erhalten dabei noch einen Zuschuss zur Ausbildungsvergütung und den Kosten für die externen Ausbildungsbestandteile. Das Programm soll zukünftig nicht mehr nur für Jugendliche in der Nachvermittlung genutzt werden können, sondern für alle Ausbildungsinteressierten. Außerdem sollen nun auch Unternehmen mit bis zu 499 Beschäftigten unterstützt werden. Auch Bildungsträger können einen Antrag stellen und Verbundausbildungen in Kooperation mit Unternehmen initiieren. Ihre Koordinierungsleistung soll mit einer Pauschale honoriert werden.

Woche der Ausbildung: Kampagne mit Prominenten

Da auch das soziale Umfeld der Jugendlichen ein wichtiger Faktor ist,sollen in einem weiteren Schritt deren Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrer angesprochen werden, um auf diese Weise das Thema noch stärker in die Familien und Schulen zu tragen. Zur Woche der Ausbildung Ende Juni werden daher prominente Hessinnen und Hessen auf ihren Social-Media-Kanälen zusätzlich für die duale Ausbildung werben. Bisher konnten Bestseller-Autorin Nele Neuhaus, Fraport-Chef Stefan Schulte, Radio-Moderatorin Evren Gezer sowie Fotograf und Pulitzer-Preisträger Kai Pfaffenbachdafürgewonnen werden. „Die Themen Berufsorientierung und Ausbildungsollen damit in die Familien und Schulen transportiert und Gesprächsthema werden. Dafür setzen wir uns jetzt crossmedial ein und senden auf allen Kanälen“, so Al-Wazir abschließend.

Für die Ausbildungskampagne arbeitet das Wirtschaftsministerium mit den Agenturen BRAND connect GmbH (Offenbach) und Ballcom GmbH (Heusenstamm) zusammen.