Das Land unterstützt die beteiligten Städte und Gemeinden, die einen Schienenhaltepunkt mit weniger als 30 Minuten Fahrtzeit zum Frankfurter Hauptbahnhof haben, zukünftig mit besonders intensiver Förderung für den Bau von Wohnungen und die Entwicklung von Baugebieten, wie Wirtschafts- und Wohnungsbauminister Tarek Al-Wazir am Donnerstag auf der Auftaktveranstaltung des Projekts „Großer Frankfurter Bogen“ erläuterte. Zahlreiche kommunale Vertreter waren dazu ins Wirtschaftsministerium gekommen.
„Die Rhein-Main-Region boomt. Das heißt auch: sie wächst - allein Frankfurt um 10.000 bis 15.000 Menschen pro Jahr“, sagte der Minister. „Der Wohnungsbau hält damit nicht Schritt. Damit mehr Wohnungen entstehen, müssen wir vor allem mehr Flächen entwickeln – und zwar ohne, dass neue Baugebiete übermäßigen neuen Autoverkehr erzeugen und mit möglichst wenig zusätzlichem Flächenverbrauch.“
Die Antwort darauf ist das Projekt „Großer Frankfurter Bogen“. Es zielt auf Gebiete im Ein-Kilometer-Umkreis der Haltestellen des regionalen Schienenverkehrs, von denen aus der Frankfurter Hauptbahnhof in maximal 30 Zugminuten erreichbar ist. „Das ist eine akzeptable Entfernung für den Weg zur Arbeit, ins Kino oder ins Konzert“, erläuterte der Minister. Im Programmgebiet liegen Potenziale in der Größenordnung von 200.000 Wohnungen, die sich fast zur Hälfte auf bereits bestehenden Flächen im sogenannten Innenbereich realisieren lassen.
Den derzeit 54 Kommunen im Programmgebiet bietet das Land über die sonstigen Förderprogramme hinaus intensive Unterstützung an:
- Zur Ermittlung geeigneter Flächen finanziert ihnen das Land im Rahmen der Baulandoffensive Machbarkeitsstudien.
- Beim Bau von Sozialwohnungen übernimmt das Land den kommunalen Eigenanteil von bis zu10.000 Euro je Wohnung.
- Zukünftig wird es im Programm „Nachhaltiges Wohnumfeld“ für Investitionen in begleitende Infrastruktur wie Kindergärten, Bürgerhäuser und Grünflächen Landeszuschüsse von 85 Prozent geben.
- Dialogveranstaltungen, die die Entstehung neuer Baugebiete begleiten, fördert das Land zu 85 Prozent.
„Nur 15 Zugminuten ist Maintal vom Frankfurter Hauptbahnhof entfernt“, sagte die Maintaler Bürgermeisterin Monika Böttcher. „Durch die Unterstützung der Baulandoffensive Hessen konnte aktuell ein rund 17 Hektar großes Entwicklungsgebiet der Stadt Maintal im Rahmen einer detaillierten Machbarkeitsstudie untersucht werden. Das mögliche Potenzial liegt bei rund 405 Wohneinheiten. Auf dieser Grundlage und der politischen Beschlüsse werden wir die Baulandentwicklung in diesem Bereich weiter vorantreiben und so – neben anderen geplanten Wohngebieten – zu einer spürbaren Entlastung des Wohnungsmarktes beitragen.“
„Das Programm Großer Frankfurter Bogen ist ein guter Ansatz, um die investiven Kosten für den gestiegenen Wohnraumbedarf im Ballungsraum für die Kommunen zu mildern“, sagte der Friedrichsdorfer Bürgermeister Horst Burghardt. „Neben den investiven Kosten drücken die Kommunen aber auch die Folgekosten, insbesondere für die Kinderbetreuung. Hinzu kommt, dass immer mehr Vorschriften die Bauleitverfahren immer aufwendiger und zeitintensiver machen. Auch in diesen Fragen brauchen die Kommunen die Hilfe des Landes.“
„Das Land stellt sich seiner Verantwortung und macht ein attraktives Angebot“, sagte der Minister. „Ich bin sicher, dass viele Kommunen mitmachen und davon profitieren wollen. Wir haben alle das gemeinsame Interesse, den Wohnraum zu schaffen, den unsere Region braucht. Wenn wir alle anpacken, werden wir in dieser Legislaturperiode eine spürbare Entlastung des Wohnungsmarkts erreichen.“
Detaillierte Informationen unter
www.grosser-frankfurter-bogen.deÖffnet sich in einem neuen Fenster