Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir ruft zu einer realistischen Bewertung der Erdwärme als Energiequelle auf. „Sie ist durchaus vielversprechend, ihre Nutzung nimmt zu in Hessen, aber sie ist kein Allheilmittel“, sagte er am Donnerstag im Hessischen Landtag. „Rund ein Sechstel unserer Landesfläche sind als Wasserschutz- und Heilquellenschutzgebiete von der geothermischen Nutzung ausgeschlossen. Zudem fehlt es an Fachpersonal.“
Wie der Minister erläuterte, unterstützt das Land die Nutzung der Geothermie bereits seit Jahren. Ein Kompetenz-Netzwerk organisiert den fachlichen Austausch, ein jährliches Geothermie-Forum dient als Branchentreffpunkt, Tiefenpotenziale wurden erfasst. 2019 haben Erkundungsbohrungen in ausgewählten Kommunen im ganzen Land begonnen, derzeit finanziert das Land eine Forschungsbohrung in Frankfurt, die in Tiefen von 1000 Metern vordringt. Auch innovative Projekte wie eine mit der Nutzung industrieller Abwärme kombinierte Geothermieanlage in Marburg wurden gefördert.