Mit Hilfen für Unternehmen und Ausbildungsplätze, Förderprogrammen zur Wohnraummodernisierung und Anreizen zur Digitalisierung unterstützt die Landesregierung Hessens Wirtschaft bei der Überwindung der Corona-Folgen. Der von Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir am Dienstag vorgestellte Neue Hessenplan für Hessens Wirtschaft umfasst mehr als ein Dutzend Einzelmaßnahmen, die sich auf über eine Milliarde Euro summieren: „Der Plan macht unsere Wirtschaft widerstandsfähiger, innovativer und nachhaltiger, damit wir aus dieser Krise stärker herausgehen, als wir hineingegangen sind, und damit uns keine Krise mehr so hart trifft wie diese.“
Al-Wazir bezeichnete die Pandemie als eine von mehreren großen Herausforderungen, zu denen er außerdem die Erderhitzung, internationale Handelskonflikte und den ökonomischen Strukturwandel zählte. „Sie beeinflussen einander, sie überlagern und verstärken sich gegenseitig. Wir müssen also eine Antwort geben, bei der unsere Hilfen ebenso ineinandergreifen. Indem wir gesunde Unternehmen vor den Folgen der Pandemie schützen und sie gleichzeitig beim technologisch-ökonomischen Wandel unterstützen. Indem wir in die öffentliche Infrastruktur massiv investieren und zugleich jungen Leuten neue Chancen für den Start ins Berufsleben eröffnen. Widerstandsfähigkeit, Innovationskraft und Nachhaltigkeit sind die drei Dimensionen des einen Ziels: unseren Wohlstand zu sichern.“
Um die Stabilisierung von durch Corona in Not geratenen Unternehmen geht es bei drei umfangreichen Hilfsprogrammen des Neuen Hessenplans:
- Der mit bis zu 500 Mio. Euro ausgestattete Hessen-Fonds kann befristete Beteiligungen, Bürgschaften und Haftungsübernahmen für Unternehmen ab 50 Beschäftigte finanzieren.
- Für kleinere Unternehmen wird das stark nachgefragte Programm Mikroliquidität um 200 Mio. Euro aufgestockt. Das vergibt Darlehen, die erst in zwei Jahren zurückgezahlt werden müssen und zum Teil erlassen werden können.
- Für Unternehmen, an denen bisherige Hilfsprogramme vorbeigingen, ist eine neue Notfallkasse im Umfang von bis zu 50 Mio. Euro vorgesehen.
„Wir helfen damit den Unternehmen nicht nur, irgendwie durch diese Krise zu kommen. Sondern wir unterstützen sie damit gleichzeitig dabei, ihre Geschäftsmodelle zu digitalisieren und widerstandsfähiger zu machen“, sagte der Minister. „Wir retten – aber wir retten richtig.“
Um die Konjunktur zu beleben, sieht der Neue Hessenplan massive Investitionen vor, die besonders die Baubranche und das Handwerk stützen:
- Um 200 Mio. Euro stockt Hessen das Eigenkapital der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Nassauischen Heimstätte Wohnstadt auf. Das hilft Hessens größtem Wohnungsunternehmen, den Bestand bis 2050 klimaneutral zu machen, ohne die Mieter über Gebühr zu belasten.
- Knapp 30 Millionen Euro stehen für ein Sonderprogramm zur Wohnraummodernisierung bereit, das besonders auf hocheffiziente Maßnahmen zielt. „Und diese Fördermittel lösen weitere private Investitionen aus“, sagte Al-Wazir. „Das ist ein Konjunkturprogramm fürs Handwerk und gleichzeitig ein Beitrag gegen die Klimaerhitzung.“
- 40 Mio. Euro stellt der Neue Hessenplan für Investitionen zur Belebung von Innenstädten und Ortskernen bereit.
- Bis zu 250 Mio. Euro sind reserviert zur Stabilisierung der öffentlichen Bus- und Bahnnetze, deren Einnahmen während der Corona-Krise eingebrochen sind. 20 Mio. Euro zusätzlich sind eingeplant für kommunale Verkehrsinfrastruktur wie Straßen oder Bus- und Straßenbahnhaltestellen.
- Weitere Mittel sind vorgesehen für Elektro-Ladesäulen, Mobilitätsstationen und die Verbesserung der Fahrrad-Infrastruktur.