In einer Regierungserklärung im Hessischen Landtag stellte Al-Wazir am Montag den „Großen Frankfurter Bogen“ vor, der einen Radius von 30 Zugminuten um den Frankfurter Hauptbahnhof einschließt und Flächenpotenziale in der Größenordnung von 200.000 Wohnungen beinhaltet: „Das ist eine akzeptable Entfernung für den Weg zur Arbeit, ins Kino oder ins Konzert. Man wohnt bezahlbar und hat alle Vorteile der Großstadt in Reichweite. Ich nenne dieses Gebiet den Großen Frankfurter Bogen.“
Wie der Minister erläuterte, lässt sich fast die Hälfte des Potenzials durch Schließen von Baulücken und Nutzung von Brachen realisieren, so dass der Flächenverbrauch begrenzt bleibt. Die gute Schienenanbindung biete den Bewohnern eine attraktive Alternative zum Auto: „Der Große Frankfurter Bogen schafft den Raum, den wir brauchen, damit jeder, der in Frankfurt-Rhein-Main arbeitet, hier auch guten bezahlbaren Wohnraum finden kann. Er ist die Antwort auf die vielfältigen und oft konträren Herausforderungen der Region: Zuzug, Verkehr, Flächenverbrauch.“
Al-Wazir kündigte eine Konferenz mit den Bürgermeistern und Bürgermeisterinnen dieses Gebiets an. Das Land wird Kommunen bei der Ausweisung und Erschließung von Bauflächen finanziell unterstützen – insbesondere im Rhein-Main-Raum, wo sich die Wohnungsprobleme konzentrierten. Für entsprechende Vorhaben im Großen Frankfurter Bogen stehen 75 Mio. Euro bereit. „Der Große Frankfurter Bogen ist eine Einladung an die Kommunen, Verbände und Wohnungsunternehmen, dabei mitzumachen und davon zu profitieren. Er ist aber auch ein Appell, mit uns zusammen Verantwortung wahrzunehmen. Wenn wir alle anpacken, werden wir in dieser Legislaturperiode eine spürbare Entlastung des Wohnungsmarkts erreichen.“