Unter dem Titel TRAN5FORM nahm der 5. Hessische Kreativwirtschaftstag die Rolle der Kultur- und Kreativwirtschaft bei der Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft in den Blick.
Das ist hochpolitisch“, betonte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir. „Zum Ende des fossilen Zeitalters steht gerade die Wirtschaft unter enormem Innovations- und Transformationsdruck. Produkte, Verfahren und Dienstleistungen genauso wie Unternehmen selbst bedürfen stetiger Innovation, um wirtschaftliche Leistungskraft und Dynamik langfristig zu erhalten und neue Arbeitsplätze zu schaffen.“
Der Kongress versteht sich als Netzwerkevent für die Kreativbranche, aber auch als Impulsgeber für die Gesellschaft. In zahlreichen Workshops vermittelten Expertinnen und Experten Wissen aus der Praxis und teilten ihre Antworten für eine nachhaltigere Zukunft mit. Dabei ging es unter anderem um den Einsatz Künstlicher Intelligenz im Produktdesign oder den Zusammenhang von NFT und Ownership Culture, aber auch Themen wie Green Clubbing, Female Leadership oder Strategisches Design gehörten zur Tagesordnung.
„Die Kreativbranche kann zum Wandel beitragen, indem sie den Wandelprozess für die Menschen verstehbar und greifbar macht“, erklärte Prof. Dr. Maike Sippel, Mitglied der Deutschen Gesellschaft Club of Rome und Professorin für Nachhaltige Ökonomie an der Hochschule Konstanz (HTWG), in ihrer Keynote. „Man fühlt sich leicht etwas verloren in einer sich verändernden Welt. Warum braucht es denn die ganzen Veränderungen und wo wollen wir eigentlich hin? Dazu können die kreativen Expertinnen und Experten authentische Bilder liefern sowie Geschichten des Gelingens mitten aus dem Leben aufgreifen und erzählen“, so die Professorin.
„Nicht Bedrohung, sondern Chance“
Ähnlich äußerte sich Prof. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), in seiner Abschlusskeynote: „Die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft ist nicht Bedrohung, sondern Chance, um die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und den Wohlstand Deutschlands zu sichern. Deutschland wird sich auch wirtschaftlich neu erfinden müssen. Dies erfordert Kreativität und Innovation, die durch bessere Rahmenbedingungen bei Forschung und Entwicklung, weniger Bürokratie, klügere Regulierung, mehr Offenheit und Toleranz gezielt gefördert werden sollten.“
Rund 450 Kreative nahmen vor Ort oder online am Branchentreff teil, der von der Geschäftsstelle Kreativwirtschaft der Hessen Agentur in Kooperation mit dem Creative Hub Frankfurt durchgeführt wurde. Programmpartnerinnen und -partner waren in diesem Jahr die see-Conference, der Rat für Formgebung, der Verband Deutscher Industrie Designer (VDID), der Deutsche Werkbund Hessen, Lürzer's Archive und gamearea-Hessen. Kooperationspartner war erneut das Kompetenzzentrum Kreativwirtschaft der Wirtschaftsförderung Frankfurt. Auftraggeber ist das Hessische Wirtschaftsministerium.