Vor ziemlich genau drei Jahren wurde das Handels- und Kooperationsabkommen zwischen dem Vereinigten Königreich und der Europäischen Union unterschrieben. Seither hat das Vereinigte Königreich als Exportmarkt für die hessische Wirtschaft zwar an Relevanz verloren, rangiert aber weiterhin als ein wichtiger weltweiter Exportpartner. Die wirtschaftlichen Verbindungen zwischen Hessen und dem Vereinigten Königreich sind nach wie vor eng, was sich auch im Volumen der Direktinvestitionen und den zahlreichen hessischen Unternehmen, die im Vereinigten Königreich tätig sind, widerspiegelt.
In der Studie werden die Folgen des Brexit für den Finanzplatz Frankfurt skizziert und Kennzahlen der beiden traditionsreichen Finanzplätze London und Frankfurt gegenübergestellt. Ein Schlaglicht wird auf nachhaltige Finanzanlagen geworfen und beleuchtet, inwiefern das Thema "Sustainable Finance“ zu einem immer bedeutenderen Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit von Finanzplätzen wird. Sowohl in London als auch in Frankfurt sind Institutionen, Initiativen und Plattformen entstanden, um das Finanzwesen "grüner" zu machen. Nicht zuletzt beherbergt Frankfurt seit dem Jahr 2022 mit dem Sitz des Vorstands einen Schlüsselstandort des International Sustainable Standards Board (ISSB), der globale Nachhaltigkeitskriterien für Finanzberichte entwickelt.
Durch den Rahmenvertrag von Windsor wurde im Jahr 2023 ein Kompromiss gefunden, der den jahrelangen Streit um das sogenannte Nordirland-Protokoll beigelegt hat. Die Zusammenarbeit zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU verbessert sich auch in einem anderen wichtigen Bereich: Das Vereinigte Königreich kehrt zurück in das europäische Forschungsrahmenprogramm "Horizon Europe", was gemeinsame Vorhaben von Forschenden und Innovatoren aus Hessen und dem Vereinigten Königreich wieder deutlich erleichtern dürfte.