„connecting worlds. neues gestalten.“ – unter diesem Motto fand am Freitag der 7. Kreativwirtschaftstag in Frankfurt am Main statt. Die Konferenz der Kultur- und Kreativwirtschaft beschäftigt sich mit aktuellen Herausforderungen für Branche und Gesellschaft. Die Themen Künstliche Intelligenz, Innenstadtkrise, Nachhaltigkeit und Design standen im Fokus des Kreativwirtschaftstags. Rund 600 Teilnehmende nutzten die Konferenz zu fachlicher Inspiration und Vernetzung mit Politik, Verwaltung, Hochschulen und anderen Branchen.
„Die hessische Kreativbranche erzielte im Jahr 2022 einen Umsatz von rund 16,8 Mrd. Euro“, sagte Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori bei der Eröffnung der Veranstaltung. „Das ist Rekord und steht für eine Innovationskraft der Branche, auf die Hessen stolz sein kann. In rund 18.200 Unternehmen sind 128.700 Erwerbstätige in der hessischen Kreativwirtschaft tätig, davon ca. 84.700 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Das zeigt, wie wichtig die kreativen Berufe für die hessische Wirtschaft sind. Der Kreativwirtschaftstag, den die Hessen Agentur bereits zum siebten Mal im Auftrag des Hessischen Wirtschaftsministeriums veranstaltet, ist deswegen auch ein deutliches Zeichen der Wertschätzung für diese Wachstumsbranche.“
Neben Vorträgen und Panels wurden mehrere Workshops für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer angeboten. Der Kurz-Workshop „NODE+CODE: Democratizing Design Tools“ gab einen Einblick in die Bedeutung und Anwendung von Open Source Software im Design. Im Matchmaking-Workshop „Design for Democracy – Aber wie genau?“ werden hessische Projektideen für das World Design Capital 2026 gesammelt. Und der Workshop „Co-Create to Innovate“ befasst sich mit dem Motto des diesjährigen Kreativwirtschaftstages. Eine Exploration von Co-Kreation, Kollaboration und Kongenialität.
„Mit dem Kreativwirtschaftstag wollen wir den Kreativen in Hessen eine Plattform bieten, um sich kennenzulernen, weiterzubilden und mit Expertinnen und Experten sowie der Politik zu vernetzen. Der Tag soll das Image des Kreativstandortes Hessen überregional stärken“, so Minister Mansoori.
„Demokratie ist kein institutioneller Baukasten, den wir einfach so globalisieren können. Um und für Demokratie muss geworben werden – mit langem Atem“, erklärte Prof. Dr. Nicole Deitelhoff, Direktorin PRIF – Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung und Professorin an der Goethe-Universität Frankfurt.
„Sagen Sie ‚Kreativität‘ und es fühlt sich aufregend an; sagen Sie ‚Bürokratie‘ und es fühlt sich langweilig an. Die Worte kreative Bürokratie scheinen ein Widerspruch in sich", sagte der Städteforscher Charles Landry in seinem Vortrag „Design and Democracy: an unsual couple“ aus. Landry postulierte, dass eine Bewegung im Entstehen ist, die Bürokratie auf der ganzen Welt überdenkt. „Es entstehen neue Rollen, neue Abteilungen und neue Institutionen, die Talente, Energie und Potenzial freisetzen, um Probleme zu lösen und Chancen zu schaffen."
„Relevanz schafft Aufmerksamkeit – nicht umgekehrt“, erklärte Nina Haller, Vorständin vom Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA. „Daten, Technologie und KI ermöglichen es, Kundenerwartungen und Erlebnisse individuell zu verstehen und zu optimieren. Die Symbiose aus Mensch und Maschine bringt Marken an die Spitze und gestaltet die Zukunft der kreativen Intelligenz.“
„Weil sich Deutschland häufig nur nach vorne bewegt, wenn es durch Krisen dazu gezwungen wird, gibt es jetzt gute Neuigkeiten“, verkündete Katja Berlin, Autorin und Speakerin der see-conference: „Für fast jedes unserer Probleme gibt es mittlerweile die passende Krise, die uns zum Fortschritt zwingt."
Der Kreativwirtschaftstag wird von der Branche für die Branche organisiert. Die Kultur- und Kreativwirtschaft setzt sich aus den Teilmärkten Software- und Games-Industrie, Werbemarkt, Designwirtschaft, Pressemarkt, Architekturmarkt, Filmwirtschaft, Buchmarkt, Musikwirtschaft, Markt für Darstellende Künste, Rundfunkwirtschaft und Kunstmarkt zusammen.
Die Partner des Kreativwirtschaftstages sind in diesem Jahr: Cluster der Kreativwirtschaft in Hessen (CLUK), Game Hessen, Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA, heimathafen Wiesbaden, hr-iNFO, Medienanstalt Hessen, NODE, StartHub Hessen, The Frankfurt Art Experience sowie dem World Design Capital 2026 mit Deutscher Designer Club (DDC), Hessen Design, Rat für Formgebung und see-Conference.
Als Vernetzungs- und Beratungsstelle der Kultur- und Kreativwirtschaft in Hessen veranstaltet die Geschäftsstelle Kreativwirtschaft bei der HA Hessen Agentur GmbH den Kreativwirtschaftstag bereits zum siebten Mal im Auftrag des Hessischen Wirtschaftsministeriums.
Weitere Informationen sowie das komplette Programm:
https://kwt.kreativwirtschaft-hessen.deÖffnet sich in einem neuen Fenster