Der Zukunftspreis der Landesinitiative Großer Frankfurter Bogen (GFB) geht in der Wettbewerbsrunde Juni 2024 an den gemeinnützigen Verein Ernst-May-Gesellschaft. Dieser hat die GFB-Zukunftspreis-Jury mit einer anspruchsvollen Idee überzeugt: Zentrale Aspekte des „Neuen Frankfurt“ von Anfang des 20. Jahrhunderts sollen auf die heutige Zeit und die Innenräume unserer Wohngebäude übertragen werden.
Das Projekt „New Neues Frankfurt – Musterhaus für eine bessere Zukunft“ beschäftigt sich in Zusammenarbeit mit dem Studio Jonathan Radetz mit Lösungen für kleinere Grundrisse und Wohnungen. Ziel ist, eine optimale Nutzung mit hoher Wohnqualität zu erreichen. Geplant sind dabei Bauaktionen, die temporäre Umgestaltung des mayhauses, die Erprobung und schließlich die Produktion der entwickelten Möbelserie in verschiedenen Ausführungsqualitäten. So sollen verschiedene Zielgruppen angesprochen und zum Mitmachen eingeladen werden.
Zudem wird eine Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen und Hochschulen angestrebt. Dabei kann das Projekt auch ein Verständnis für die Wertschöpfungsketten schaffen und einen wertvollen Beitrag zur Sensibilisierung für suffizientes Wohnen leisten. Die ernst-may-gesellschaft erhält hierfür ein Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro.
„Als Stadtplanungsprogramm und gesellschaftliche Reformbewegung ist das „Neue Frankfurt“, mit Stadtbaurat May als einem wesentlichen Akteur, auch nach fast einhundert Jahren impulsgebend für den Diskurs zur Zukunft des Wohnens – vor allem auch in der Rhein-Main-Region. Dies greift das Projekt zeitgemäß, umsetzungsorientiert und erlebbar für Bürgerinnen und Bürger auf“, so Minister Mansoori.
Mit dem GFB-Zukunftspreis können dreimal jährlich beispielgebende, inspirierende und kreative Ideen prämiert werden, die Wohnungs- und Städtebau sowie das gute Zusammenleben in und für GFB-Partnerkommunen weiterdenken. In der letzten Wettbewerbsrunde 2024 stehen insgesamt 80.000 Euro Preisgeld zur Verfügung – als „Finanzspritze“ und Würdigung für gute Ideen, die wirken und Impulse auch für andere setzen. Teilnahmeschluss ist der 1. Oktober.
GFB-Zukunftspreis
Der GFB-Zukunftspreis unterstützt Projekte in oder für die aktuell 44 Partnerkommunen des Großen Frankfurter Bogens, die einen Impuls für den Wohnungs- und Städtebau sowie für das künftige Zusammenleben geben und möglichst konkret erlebbar sind für alle Menschen im öffentlichen Raum. Preiswürdig sind beispielhafte und kreative Projekte, auch temporäre Vorhaben. Der Preis wird drei Mal im Jahr vergeben.
Teilnahmeberechtigte Projekte müssen zudem im Gebiet des Großen Frankfurter Bogens umgesetzt bzw. hier wirksam werden. Voraussetzung für eine Bewerbung ist, dass die Ziele des Großen Frankfurter Bogens und/oder der GFB-Zukunftswerkstatt verfolgt werden. Dazu gehört zum Beispiel, bezahlbaren Wohnraum in lebenswerten Quartieren zu schaffen, innovative Projekte der Stadtentwicklung und des Wohnungsbaus in der Rhein-Main-Region zu entwickeln sowie neue oder praxisorientierte Hochschulprojekte in bzw. mit Partnerkommunen oder mit übergreifendem Mehrwert für die Region umzusetzen. Auch Projekte zu weiteren oder zu Querschnittsthemen können sich bewerben.
Die Projekte müssen einen Beitrag zum Großen Frankfurter Bogen leisten, ihre Durchführung bzw. Ergebnisse der Allgemeinheit zugutekommen. Dies kann zum Beispiel ein innovatives bauliches Vorhaben mit Signalwirkung sein, ein visionärer Ideenwettbewerb, eine kreative Intervention im öffentlichen Raum, ein Projekt zur Kommunikation und Vermittlung, und vieles mehr.
Überzeugen müssen die Projektbewerbungen die siebenköpfige GFB-Zukunftspreis-Jury, die über die Preisgelder in Höhe von bis zu 20.000 Euro entscheidet. Jährlich stehen insgesamt 150.000 Euro zur Verfügung.
Bewerbungsfristen sind: 1. Februar, 1. Juni und 1. Oktober.
Die Landesinitiative Großer Frankfurter Bogen
Aktuell beteiligen sich 44 Kommunen am Großen Frankfurter Bogen (GFB) und können vor allem von höheren Fördersätzen in verschiedenen Wohnungs- und Städtebauprogrammen profitieren. Darüber hinaus bietet der Große Frankfurter Bogen den GFB-Partnerkommunen Mehrwerte durch Angebote zu Austausch, Vernetzung und Kommunikation oder Impulse, zum Beispiel in der GFB-Zukunftswerkstatt.
GFB-Zukunftswerkstatt
Die Landesinitiative Großer Frankfurter Bogen verknüpft die gemeinsame Herausforderung, rasch bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, mit der Frage nach den Zukunftsperspektiven für die Menschen in der Region.
Für die vielfältigen Herausforderungen, mit denen wir hierbei zusammen mit den Städten und Gemeinden – vor allem den GBF-Partnerkommunen – konfrontiert sind, gibt es häufig keine „Patentrezepte“. Umso wichtiger ist es, die Zukunftsaufgaben anzupacken, voneinander zu lernen und Erfahrungen miteinander zu teilen.
In der Mitte 2020 ins Leben gerufenen GFB-Zukunftswerkstatt sollen wichtige Fragen diskutiert, die verschiedenen Akteurinnen und Akteure in der Region eingebunden, Impulse gegeben und mutige Wege, gute neue Ideen und Lösungsansätze umzusetzen, unterstützt werden:
- Was macht unsere Region auch zukünftig attraktiv und lebenswert?
- Wie sieht das Stadtquartier von morgen aus?
- Wie wollen wir das Zusammenleben im Großen Frankfurter Bogen gestalten?
- Und: Wie können wir gut, wie können wir besser bauen?
Mit den Projekten des GFB-Zukunftspreises als Bausteine der Zukunftswerkstatt sollen möglichst vielfältige und konkrete, kluge und kreative Antworten zu diesen Fragen beigetragen und auch andere zum Mit- und Nachmachen eingeladen werden.