Für das Projekt „Therme Bad Vilbel“ hat Hessens Wirtschafts- und Energieminister Kaweh Mansoori auf dem Hessentag einen Förderbescheid über 551.200 Euro für geothermische Voruntersuchungen übergeben. In Bad Vilbel soll eine Therme mit Schwimmbad entstehen. Die Voruntersuchungen werden aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt und sollen Aufschluss geben über die Erschließung von Erdwärme im tieferen Untergrund in Bad Vilbel und der Wetterau. Stadt und Kreis beauftragten dafür die Thermengruppe Josef Wund und die Therme Group.
„Mit der geplanten Therme und dem Schwimmbad in Bad Vilbel wollen wir die Wetterau gleich doppelt voranbringen: Es soll ein attraktives Freizeitangebot entstehen und getestet werden, wie Erdwärme als saubere Energiequelle ganzjährig genutzt werden kann. Wenn die Geothermie-Daten grünes Licht geben, bekommt die Therme eine nachhaltige Wärmeversorgung – ein echter Gewinn für Klima und Region. Das zeigt: Energiewende ist kein abstraktes Ziel, sondern wird hier konkret vor Ort gemacht. Wir setzen darauf, dass erneuerbare Energien wie Erdwärme bis 2030 einen deutlich größeren Beitrag zur Wärmeversorgung leisten. Die Landesregierung fördert solche Projekte, weil sie zeigen, wie Klimaschutz und Lebensqualität Hand in Hand gehen können“, sagte Minister Mansoori.
Aktuell stehen für eine Nutzung der Geothermie in Bad Vilbel noch nicht die erforderlichen Informationen zur Verfügung. Mit der Erkundung des Untergrunds und der Auswertung der gewonnenen Seismikdaten kann dann über weitere Schritte zur Nutzung der Geothermie entschieden werden.
„Wir freuen uns sehr über dieses Projekt und das innovative Vorgehen. Dieses zeigt, dass die Therme Bad Vilbel auf dem neuesten Stand der Technik und der Nachhaltigkeit agiert“, so Bürgermeister Sebastian Wysocki. „Als Quellenstadt ist uns natürlich aber auch der Schutz unserer Mineral- und Heilwasserquellen sehr wichtig, weshalb wir ein Augenmerk auch auf diesen Aspekt legen.“
„Die Therme in Bad Vilbel ist eines der größten Infrastrukturprojekte im Landkreis und ein Meilenstein für den Thermenbau in ganz Deutschland. Sie trägt dazu bei, den Wirtschafts- und Tourismusstandort Wetterau nachhaltig zu stärken, gerade vor dem Hintergrund der Profilierung als Gesundheitsregion mit drei Badestädten. Daher begrüßt der Wetteraukreis die finanzielle Unterstützung durch das Land Hessen ausdrücklich – das ist gut angelegtes Geld. Eine nachhaltige Wärmeversorgung mit Geothermie wäre eine weitere Chance, ressourcenschonend in die Zukunft zu investieren. Daher wünsche ich für die nun folgende Prüfung einen erfolgreichen Verlauf“, erklärte Jan Weckler, Landrat des Wetteraukreises.
Frank Müller, Projektleiter der THERME Bad Vilbel erläuterte: „Sofern Probebohrungen sinnvoll erscheinen, wird geprüft, ob die zukünftige Therme Bad Vilbel ganzjährig mit umweltfreundlicher Wärme aus dem Untergrund versorgt werden kann – ein wichtiger Schritt für eine nachhaltige, ressourcenschonende und regional verankerte Energieversorgung.“ Durch die Nutzung von Erdwärme könnte weitestgehend auf fossile Energieträger verzichtet und ein CO₂-Ausstoß dauerhaft vermieden werden. Mit Erdwärme würde die Abhängigkeit von volatilen Energiemärkten reduziert.
Heiko Wollmann, CTO Thermengruppe Josef Wund erklärte: „Die Förderung dieses Projekts zeigt, dass regionale Wertschöpfung, technologische Innovation und nachhaltige Energieversorgung Hand in Hand gehen können“.
Die Therme Group und Thermengruppe Josef Wund bündeln ihre Expertise für die geplante Therme Bad Vilbel. An zwei Standorten der Therme Group, der Therme Erding und der Therme Bukarest, wird bereits erfolgreich Tiefengeothermie für die Wärmeversorgung und den Badebetrieb genutzt. Für das Projekt „Therme Bad Vilbel“ kann auf diese langjährigen Erfahrungen zurückgegriffen werden.
„Wir sind überzeugt davon, dass geothermische Energie ein zentrales Element für eine zukunftsfähige Wärmeversorgung ist. Mit dem Projekt in Bad Vilbel gehen wir den nächsten konsequenten Schritt: Wir bringen unsere Erfahrung ein, um nachhaltige Infrastruktur aufzubauen – für unsere Gäste, die Region und das Klima“, so Heiko Wollmann, CTO Thermengruppe Josef Wund und Dr. Robert Hanea, CEO Therme Group unisono.