Mitarbeiter unterhalten sich im Großraumbüro

Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum

Mehr Jobs in Hessens Kreativbranche

6. Kultur- und Kreativwirtschaftsbericht zeigt Zuwachs bis 2019

Hessens Kultur- und Kreativbranche ist bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie stabil gewachsen: Die Zahl der Beschäftigten legte von 2015 bis 2019 deutlich um 7 Prozent auf 127.000 zu, der Umsatz kletterte um 22 Prozent auf 14,8 Mrd. Euro. Dies geht aus dem aktuellen Kultur- und Kreativwirtschaftsbericht hervor, den Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir am Mittwoch in Frankfurt vorstellte. „Die Kreativbranche gibt viele Impulse in andere Wirtschaftszweige hinein, weil sie Neuerungen schnell aufgreift. Davon profitiert die Innovationsfähigkeit des ganzen Standorts, und das gibt auch Zuversicht, dass nach Überwindung der Corona-Pandemie, unter der die Kreativbranche teilweise besonders leidet, deren Folgen hoffentlich schnell überwunden werden können“, sagte der Minister.

Branche zeigt hohe Digitalkompetenz

Al-Wazir bezeichnete die Entwicklung als bemerkenswert: „Der Umbruch auf dem Werbemarkt – gekennzeichnet von einem Niedergang großer Netzwerkagenturen am Standort Frankfurt – bildet sich in Umsatz und Erwerbstätigkeit nicht ab. Viele kleinere und mittlere Digitalagenturen haben das aufgefangen. Diese hohe Digitalisierungskompetenz scheint sich auch in der Pandemie auszuzahlen; Auftragsausfälle etwa im Zusammenhang mit Leistungen für Messeaussteller konnten viele Designer nach eigener Auskunft mit digitalen Marketingkonzepten kompensieren. Mit unserem neuen Förderprogramm für Computerspieleentwickler wollen wir diese Kompetenz weiter stärken.“

Verantwortung im gestalterischen Tun

Ein weiteres Merkmal der hessischen Kreativbranche ist ihre Sensibilität für Fragen der gesellschaftlichen Verantwortung. Im Bericht äußern sich Persönlichkeiten aus Agenturen, Medien, Verlagen und Kultureinrichtungen zu kontroversen Fragen ihrer Profession – etwa ob sich Werbung für Konsum angesichts des Raubbaus an den natürlichen Lebensgrundlagen rechtfertigen lässt? „Verantwortung im gestalterischen Tun zu übernehmen, verlangt einen Dialog zwischen Auftraggeber:in und Auftragnehmer:in über eben diese“, sagte Matthias Wagner K, Direktor des Museums Angewandte Kunst, in seinem Vortrag.

Die Politikwissenschaftlerin Hadija Haruna-Oelker verwies auf Entwicklungen in der Medienbranche: „Im digitalen Zeitalter suchen Medienhäuser nach kreativen Formaten, probieren sich aus. Dieser Wandel bietet die Chance, auf mehr Vielfalt in der redaktionellen Besetzung und auf eine größere Verantwortung für eine diversitätssensible Berichterstattung zu setzen.“

Kreativität und Verantwortung

„Der 6. Kreativwirtschaftsbericht lässt die Branche zu Wort kommen und ist als Magazin zum Thema Kreativität und Verantwortung konzipiert“, sagte der Minister. „Wir hoffen, er informiert und inspiriert.“

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