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Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum

Bündnis Ausbildung Hessen

Bündnispartner besuchen ALEA AG - Ausbildung als Fundament für die Zukunft.

Hessens Unternehmen sollen Jugendlichen Praktika anbieten und sie so auf dem Weg in eine duale Berufsausbildung unterstützen. Einen entsprechenden Appell richtete Wirtschaftsstaatssekretär Philipp Nimmermann am Freitag an die Betriebe. „Praktika sind unschätzbare Hilfen beim Übergang von der Schule in die Ausbildung, konnten aber während der Pandemie fast gar nicht stattfinden“, sagte der Staatssekretär bei einem Besuch der Frankfurter ALEA AG. „Die Folgen sehen wir jetzt. Der Ausbildungsmarkt erholt sich zwar langsam, doch noch immer sind viele junge Menschen auf der Suche. Wer sie unterstützt, tut gleichzeitig etwas für die eigene Nachwuchssicherung.“

Als vorbildlich bezeichnete Nimmermann das Engagement der ALEA AG, die regelmäßig Jugendlichen Einblicke in Bauberufe ermöglicht. Deren CEO Thomas M. Reimann, der neben Dr. Martin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Hessen, und Vertretern der Industrie- und Handelskammer Frankfurt vor Ort war, hat die Initiative Zukunft Fachkraft für seine Branche etabliert, um auf diese Weise die Fachkräftesicherung zu unterstützen.

Reimann wies auf die hervorragenden Chancen und Perspektiven hin. Mit der Ausbildung zum Maurer im Hochbau oder Rohrleitungsbauer im Tiefbau wähle man einen krisenfesten Job für die Zukunft: „Die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften wird weiterhin groß sein. Im Rahmen betrieblicher Weiterbildung ist der Karriereweg zum Vorarbeiter oder Polier schon nach wenigen Jahren Berufserfahrung möglich. Bislang konnten wir fast 1.000 Schüler und Schülerinnen praxisnah informieren.“

Auch wenn das Ausbildungsjahr schon begonnen hat: Es ist noch nicht zu spät, in eine Berufsausbildung zu starten.

Philipp Nimmermann Wirtschaftsstaatsekretär

Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen, beleuchtete die aktuelle Situation auf dem hessischen Ausbildungsmarkt: „Aktuell sind noch rund 1.900 junge Menschen über die Agenturen für Arbeit auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Auch wenn das Ausbildungsjahr bereits begonnen hat, unterstützen wir Jugendliche weiterhin auf der Suche. Es sind noch viele Ausbildungsplätze zu besetzen.“

Klaus-Stefan Ruoff, Vizepräsident der IHK Frankfurt am Main, wies auf die guten Perspektiven hin: „Corona hat vieles verzögert. Die Konjunktur zieht wieder an, daher kann man auch jetzt noch mit Zuversicht eine duale Berufsausbildung beginnen.“ Die hessischen IHKs haben in diesem Jahr viele Formate erprobt, um junge Menschen zur Berufswahl zu beraten und aufzufordern. Dazu zählen digitale Unternehmensbesuche für Schulklassen, Online-Speed-Datings,regelmäßige digitale Eltern-Cafés oder individuelle Beratungen per WhatsApp. Ebenso beteiligen sich die hessischen IHKs an Nachvermittlungsaktionen.

Zum Stichtag 30. September waren noch rund 3.000 freie Lehrstellen bei den Agenturen für Arbeit in Hessen gemeldet. Martin geht allerdings davon aus, dass der demografische Wandel im nächsten Jahr seine Spuren hinterlassen wird: „Rückläufige Schüler- und Schülerinnenzahlen und die steigende Studierneigung werden die Ausbildungsbetriebe auch im nächsten Jahr vor große Herausforderungen stellen. Praktika, die einen ersten Einblick in die Berufswelt ermöglichen, unterstützen bei der Berufswahl. Die Agenturen für Arbeit werden mit ihrer Berufsberatung weiterhin an den hessischen Schulen präsent sein und für die duale Ausbildung werben. Zusätzlich erweitern wir unsere Online-Angebote und unsere Präsenz auf den Social-Media-Kanälen.“

1,76 Mio. Euro für regionale Maßnahmen zur Berufsorientierung

Praktika und andere Orientierungsmaßnahmen absolvieren die Jugendlichen in der Regel im Rahmen der schulischen Berufsorientierung. Da diese während der Pandemie stark eingeschränkt war, stellt das Land nun 1,76 Mio. Euro für außerschulische Maßnahmen bereit. Nimmermann rief die Jugendlichen auf, dieses Angebot zu nutzen: „Auch wenn das Ausbildungsjahr schon begonnen hat: Es ist noch nicht zu spät, in eine Berufsausbildung zu starten.“

Zusätzlich hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Hessen in diesem Jahr bereits rund 55,7 Mio. Euro in die Ausbildungsvorbereitung und -förderung für Ausbildungsbetriebe und Jugendliche investiert. Mit 1,3 Mio. Euro beteiligte sich die BA auch anteilig an den Berufsorientierungsmaßnahmen des Landes Hessen.Weiterhin können Ausbildungsbetriebe mit bis zu 499 Beschäftigten, die aktuell von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen sind, über das Bundesprogramm Ausbildungsplätze sichern finanzielle Hilfen über die BA erhalten. Zum Beispiel 4.000 Euro pro Ausbildungsvertrag, wenn sie ihre Ausbildungsleistung beibehalten und 6.000 Euro pro Ausbildungsvertrag, wenn die Ausbildungskapazität erhöht wird. Initiative

„Von AzuB – Mach deinen Weg“ verlängert

Die 2018 gestartete Initiative „Von AzuB – Mach deinen Weg“ geht in die Verlängerung und bietet alle Infos zum Thema Ausbildung, zielgruppengerecht aufbereitet. Mit Hilfe von Azubi-Reportern und Influencern und durch die intensive Nutzung der Social-Media-Kanäle sollen insbesondere Jugendliche angesprochen und die zentrale, hessische Plattform für alle Fragen rund um die duale Berufsausbildung immer bekannter gemacht werden. Das Land Hessen setzt dafür rund eine halbe Mio. Euro ein.

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