Beim 10. Hessischen Versicherungsgipfel im Wirtschaftsministerium diskutierte Staatsminister Kaweh Mansoori mit führenden Vertreterinnen und Vertretern der Branche über die Zukunft des Versicherungsstandorts Hessen.
„Die Versicherungswirtschaft ist eine tragende Säule des Finanzplatzes Frankfurt/Rhein-Main. Sie steht vor großen Herausforderungen, aber auch Chancen – von der Altersvorsorge bis zur Digitalisierung. Der direkte Austausch mit den wichtigsten Akteuren ist entscheidend, um potenzielle Risiken zu erkennen und politische Maßnahmen zu entwickeln“, betonte Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori.
Neben der wirtschaftlichen Entwicklung der Branche – die Einnahmen stiegen 2024 um 5,3 Prozent auf 238,3 Milliarden Euro – standen aktuelle Herausforderungen im Fokus. Dazu zählen steigende Policenkosten, der Einsatz von Künstlicher Intelligenz, regulatorische Anforderungen wie die DORA-Verordnung und der Umgang mit Klimarisiken. Ein zentrales Thema war die Reform der Altersvorsorge. „Die gesetzliche Rente allein reicht nicht aus – wir müssen private und betriebliche Modelle zukunftsfest aufstellen“, so Mansoori. Auch die Einführung einer Pflichtversicherung gegen Elementarschäden wurde angesichts zunehmender Extremwetterereignisse diskutiert.
Zentral war auch die Diskussion um Bürokratieabbau, welche die Versicherungswirtschaft besonders betrifft und zunehmend zur grundlegenden Frage der Standortentscheidung wird. Mit Blick auf die Bürokratie forderte Mansoori daher einen grundlegenden Richtungswechsel.
Hintergrund
Das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum übt die Aufsicht über Versicherungsunternehmen aus, die nach Landesrecht zu beaufsichtigen sind. Vorrangiges Ziel ist dabei der Schutz sowohl der Versicherungsnehmer als auch der von Versicherungsleistungen Begünstigten. Dabei überwacht die Aufsichtsbehörde auch den gesamten Geschäftsbetrieb der Versicherungsunternehmen. Die Versicherungsaufsicht ist die Schnittstelle zum Versicherungsbeauftragten des Landes.