Am bundesweiten Tag der Städtebauförderung besuchten der hessische Bauminister Kaweh Mansoori und Staatssekretärin Ines Fröhlich stellvertretend für alle hessischen Kommunen, die Veranstaltungen anlässlich dieses Tages durchführten, die Städte Offenbach am Main, Gießen und Rodgau. Die drei Städte erhalten Bundes- und Landesmittel aus der Städtebauförderung.
Minister Mansoori zu Gast in Offenbach und Gießen
Unter dem Motto „Innovationscampus Offenbach – Zukunft trifft Geschichte“ lud die Stadt Offenbach am Main zu einer Führung über das ehemalige Clariant-Gelände, eine 36 Hektar große Industriebrache, und durch die denkmalgeschützten Gebäude ein. Minister Mansoori zeigte sich begeistert: „Dieser Standort ist ein lebendiges Zeugnis der langen Geschichte Offenbachs als bedeutendem Zentrum der Chemieindustrie. Es ist großartig, wie sich dieses ehemals brachliegende Gelände nun zu einem innovativen Gewerbestandort entwickelt, der durch das Städtebauförderungsprogramm ‚Wachstum und nachhaltige Erneuerung‘ unterstützt wird. Hier entstehen innerstädtisch neue Arbeitsplätze und ein Ort, an dem Hessen sein innovatives Potential verstärkt ausleben kann. Besonders wichtig ist mir, dass dabei auch die historischen Industriebauten erhalten und sinnvoll weiterentwickelt werden. Wir schaffen hier nicht nur einen zukunftsfähigen Wirtschaftsraum, sondern setzen auch auf nachhaltige und verantwortungsbewusste Stadtentwicklung.“
Im Anschluss daran nahm Bauminister Kaweh Mansoori gemeinsam mit Gießens Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher an einem soziokulturellen „Inselrundgang“ durch die „Gummiinsel“ in der Weststadt von Gießen teil. Dabei konnte sich der Minister ein Bild von der fortschreitenden Sanierung der Rotklinkersiedlung machen. „Die Geschichte der sogenannten Gummiinsel in Gießen ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie Städtebauförderung ganz konkret das Leben der Menschen verändern kann. Was einst ein Randgebiet war, hat sich zu einem lebendigen, integrativen Teil Gießens entwickelt. Dank des Förderprogramms ‚Sozialer Zusammenhalt‘ und dem großen Engagement der Menschen vor Ort konnte hier ein echtes Stück Lebensqualität geschaffen werden – mit mehr sozialer Teilhabe und einer nachhaltigen städtebaulichen Entwicklung. Es ist gut zu sehen, wie unsere Fördermittel hier direkt ankommen und den Wandel spürbar machen. Das zeigt, dass es sich lohnt, in die Zukunft unserer Stadtteile zu investieren und die Menschen in den Mittelpunkt unserer politischen Entscheidungen zu stellen“, so Minister Kaweh Mansoori beim Rundgang.
Staatssekretärin Fröhlich eröffnet Quartiersplatz in Rodgau
Staatssekretärin Ines Fröhlich besuchte am „Tag der Städtebauförderung“ die feierliche Eröffnung des neuen Quartiersplatzes am Bürgerhaus in Rodgau-Dudenhofen, dessen Gestaltung durch Mittel des Förderprogramms „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ unterstützt wurde. Mit dem Fördergebiet „Zwischen Rodau und Rodgausee“ ist ihre Stadt seit 2017 Teil der Städtebauförderung durch Bund und Land.
„Es freut mich sehr, dass mit den Geldern der Städtebauförderung der öffentliche Raum in Rodgau deutlich aufgewertet werden konnte. Seit 2017 bis 2024 haben wir insgesamt Fördermittel i.H.von rd. 4,7 Mio. Euro über das Programm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ bereitgestellt - eine Investition, die sich nicht nur gelohnt hat, sondern die sich auszahlt. Durch gezielte Maßnahmen, wie die Umgestaltung einzelner Plätze, entsteht hier ein neuer, lebendiger Quartiersplatz – ein Ort der Begegnung, des Miteinanders und ein sichtbares Zeichen für ihre starke Gemeinschaft. Dank des bemerkenswerten Engagements der Bürgerschaft bei Gestaltung des neuen Quartiersplatzes wird hier deutlich: Stadtentwicklung ist kein reiner Verwaltungsakt – sie ist ein gemeinschaftlicher Prozess, der Tradition und Bewusstsein bewahrt und gleichzeitig dabei Räume schafft, die verbinden – über Generationen, Kulturen und Interessen hinweg. Lebens- und liebenswerte Quartiere und Orte sind ein zentrales Anliegen unseres Ministeriums, denn sie bestimmen maßgeblich die Lebensqualität in unserem Bundesland Hessen. Herzlichen Glückwunsch der Stadt Rodgau zur gelungenen Umgestaltung dieses Platzes, danke allen Beteiligten für ihr Engagement und ich wünsche der Stadt und ihrer Bürgerschaft weiterhin viel Erfolg auf dem gemeinsamen Weg ihrer nachhaltigen Stadtentwicklung“, sagte Staatssekretärin Ines Fröhlich.
Die Veranstaltung fand als Stadtteilfest unter dem Motto „Miteinander Mittendrin: Ein neuer Platz für Dudenhofen!“ statt und erreichte mit einem symbolischen Banddurchschnitt ihren Höhepunkt. Neben der Feier des neuen Quartiersplatzes wurde das Jubiläum der Partnerschaft mit der belgischen Stadt Nieuwpoort gefeiert. Es fand eine Beteiligungsveranstaltung zur Umgestaltung der Nieuwpoorter Straße statt, die ebenfalls durch Mittel der Städtebauförderung umgesetzt werden soll.
Tag der Städtebauförderung 2025: „Lebendige Orte, starke Gemeinschaften"
Mit dem seit 2015 bundesweit stattfindenden Tag der Städtebauförderung werden beispielhafte Projekte aus den Bund-Länder-Programmen „Lebendige Zentren“, „Sozialer Zusammenhalt“ sowie „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ gewürdigt. Ziel ist es, die Bewohnerschaft aktiv in die Stadtentwicklungsprozesse einzubinden und erfolgreiche Ansätze sichtbar zu machen. Städte und Gemeinden informieren an diesem Tag über ihre Projekte, Planungen und Erfolge der Städtebauförderung – und laden dazu ein, an der Gestaltung des eigenen Lebensumfeldes mitzuwirken.
Knapp 40 hessische Kommunen beteiligten sich mit eigenen Veranstaltungen und zeigten die Vielfalt sowie Bandbreite der Städtebauförderung in Hessen. Beispiele neben Offenbach, Gießen und Rodgau aus diesem Jahr sind:
- Bad Hersfeld: Das neue Wever-Quartier: Einblicke in die Planung
- Frankfurt am Main: Bauliche Aufwertung Ortsmitte - Ergebnispräsentation städtebauliches Verfahren
- Hanau: Das Hafentorquartier - Wohnen, Kunst, Zusammenhalt
- Kassel: Wesertor feiert: Der neue Pferdemarkt
- Neustadt (Hessen): Einweihung des Waldstadions
Der Bund und das Land Hessen stellen auch in diesem Jahr erneut rund 100 Millionen Euro aus Städtebaufördermitteln für die Programme „Lebendige Zentren“, „Sozialer Zusammenhalt“ sowie „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ zur Verfügung. Diese Mittel tragen entscheidend dazu bei, Städte lebenswerter, klimaresilienter und zukunftsfähiger zu gestalten.